Tempelformexl.
gewöhnlich nur vier, beim Peripteros sechs, beim Dip-
teros oder Pseudodipteros acht oder gar zehn betrug.
Der dorische Styl kennt in seiner friihern und bessern
Zeit nur den ordentlichen und einfachen Peripteros und
die einfachen Antentempel. Jene andern Gattungen kom-
men hier anfangs nur ausnahmsweise , bei auch sonst
aussergexiröhnlichen Bauten vor, und gehören überhaupt
mehr den andern Stylarten und meistens der spätern römi-
schen Zeit an Ü. Zu den seltenern Ordnungen gehören
endlich auch die Rundtempel, bei denen man, von den
gewöhnlichen , wo die runde Säulenhalle um eine runde
Cella herumläuft (periptera), solche unterscheidet, wo
das Dach bloss von einer Säulenstellung getragen wird,
und also gar keine Cella (lnonoptera) und solche wo die
Mauer Zwischen die Säulen gebaut ist, diese also Halb-
Säule" werde" (Psclldoperiptera). Aus älterer griechi-
scher Zeit werden manche runde Tempel genannt, in.
dessen ist die Frage, ob sie mit Säulen umstellt waren,
wenigstens sind Rundgebäude dorischen Styls nicht auf
uns gekommen; auch die ionische Säule eignete sich
wegen ihres viereckigen Kapitals nicht dazu, die korin-
thische ist daher vorzugsweise dazu verwendet. Ueber-
haupt scheinen sie in Italien häufiger als in Griechenland
gewesen zu sein, namentlich wurde die italische Göttin
Vesta meistens in runden Tempeln verehrt.
Uebrigens linden wir in der Regel nicht, dass bei
der Wahl der Tempelform eine Rücksicht auf den Cha-
i) Der Riesenlempel des olympischen Jupiters zu Agrigent ist
ein tierischer Pseudoperignteros (so "jedoch, dass auch auf der Rück-
seite eine Halle von freistehenden Säulen und nur an den beiden
langen Seiten Halbsäulen sind), das Telestoriiuil zu Eleusis gewis-
sermnsseil, und entschieden der (spätere) Tempel der Blinerva Ar-
chegetis zu Athen ein dorischcr Prostylos.