Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Stellung 
der 
Säulen. 
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meistens bis auf sechs Fuss stark Waren, so blieb auch 
bei geringerer Zwischemveite hinlänglicher Raum. Der 
Geschmack War daher allein das Entscheidende; bei 
dichter Stellung erscheint die Säulenreihe gedrängt, 
strotzend, nicht frei genug, bei zu weiter leer, unzusam- 
menhängend, mangelhaft. Der dorische Styl liebt , wie 
überhaupt das Ernste und Volle, so auch die engere 
Stellung; bei den ältern Tempeln überschreitet daher die 
Säulenweite den Durchmesser nur um ein Geringes, und 
selbst bei den schönen attiseheil Bauten schwankt das 
Maass 
der 
Zwischenräume 
zwischen 
111a 
und 
1 V2. 
dessen galt auch hier, wie'in allen andern Maassverhält- 
nissen, keine völlig feste, unabänderliche Zahl, sondern 
die Meister bewegten sich frei nach ihrem künstlerischen 
Gefühle und wir finden daher innerhalb jener Gränzen 
viele Schwankungen und incommensurable Zahlen. 
Ausser der angegebenen Unterscheidung nach der 
Grösse der Zwischenweiten werden die 'l'empel auch 
nach andern Eigenthümlichkeitcn der Säulenhalle benannt 
und klassificirt. Zunächst nach der Zahl der Säulen und 
zwar auf der schmalen oder Eingangsseite, wo man denn 
vier- sechs- aeht- und sogar zehn- und zwölfsäulige 
(tetra- hexa- okta- deea- dodecastyla) Tempel hat. 
Diese Zahl musste immer eine grade sein, damit die Zahl 
der Zwischenräume eine ungrade werde, und der Raum 
vor der Thür der Cella offen blieb. Die breitere Seite, 
da sie, wie angeführt, stets etwas mehr als doppelt so 
gross war, wie die Vorderseite, enthielt dann gewöhn- 
lich die um eins vermehrte doppelte Säulenzahl, also bei 
sechs dreizehn, bei acht siebenzehn. Die griechischen 
Tempel der schönern Zeit übersteigen selten die Zahl 
von sechs oder acht Vordersäulcn. Eine andere Klassiü-
	        
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