Stellung
der
Säulen.
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Dieses
Dreieck
selbst
war
unterhalb
durch
den
Kranz-
leisten, oben durch Kranzleisten und Rinne eingefasst,
auf seiner Spitze und an beiden Ecken wurden häufig
statuarische WVerke, Götterbilder und Thiere, auf kleinen
Postamenten angebracht (Akroterien). Das Innere (los
Giebels war bei grössern Tempeln gewöhnlich etwas zu-
rückgelegt, so dass Statuengruppen darin aufgestellt wer-
den konnten.
Nachdenl wir so die Glieder des griechischen Tem-
pels im Einzelnen betrachtet haben, ist noch einiges über
die Anordnung des Ganzen nachzuholen. Dass die
Säulen sowohl nach ihrer Stärke als der Verzierung
ihrer Kapitale rings um den ganzen Tempel gleichgebildet
waren, ist eine-schon bemerkte, für die Einheit des
Ganzen höchst wichtige Eigenschaft. Ebenso sind auch
die Zwischenräume der Säulen durchweg gleich (denn
die wenigen Abweichungen, welche sich etwa bei den
Ecksäulen des dorischen Styls oder durch Erweiterung
des Intercolumnii vor der Thüre der Cella finden, sind
kaum bemerkbar, und heben die Regel nicht auf). Be-
merkenswerth ist aber auch das Verhältniss der Grösse
dieser Zwischenräume zur Dicke der Säulen. An den
Monumenten und aus den Nachrichten Vitruvs erfahren
wir, dass dieses Verhältniss zwar kein unbedingt fest-
stehendes war, sich aber in ziemlich engen Gränzen be-
wegte, indem das geringste Maass der Intercolumnien
immer die Säulendicke um etwas übersteigt, das grösseste
aber in den bessern Zeiten nicht weit über das doppelte
hinausgeht. f) Der Grund dieser Regel ist im Wesenta
4') Man "nun-scheidet pycnostyla cnggestelltc (mit einem Zwi-
scllcnraulue von IV; DurchmJ, systyla fliChf gestellte (von 2),
eustyla schön gestellte (von 274), diastyln hreitgestellte 'l'empel_.