Gebälk
der
ionischen
und
kprinth.
Ordnung. 51
ab, dass das Gesims des ionischen Styls zarter, leichter
und mässiger verziert ist. Das erste Glied des ionischen
Gesimses, welches unmittelbar über dem Gesimschen des
Frieses ausladet, besteht in den sogenannten Zahn-
schnitten oder Kälberzähnen (denticuli) , nämlich in
einer Reihe von kleinen, viereckigen, durch etwas schma-
lere Zwischenräume getrennten Klötzchen, bei denen man
ohne Zweifel an die Latten dachte, auf welchen die Ziegel
des Daches befestigt sein konnten, ohne ihnen jedoch
die schräge Richtung derselben zu geben. Mithin eine
Andeutung eines architektonischen Zweckes, doch in so
leichter und zierlicher Form, wie es die heitere Elastici-
tät des ionischen Styls erforderte. Höhe und Ausdehnung
dieses Gliedes gleichen gewöhnlich einem der drei Streifen
des Architravs. Ueber den Zähnen ist wieder ein Ge-
sims in Gestalt eines Viertelstabes. Dann tritt der Kranz-
leisten hervor, glatt und senkrecht geschnitten, wie im
dorischen Style, nur bei weitem leichter, nicht höher als
jene Zahnschnitte, nur mit etwas stärkerer Ausladung.
Darüber endlich die Rinne, in Gestalt einer Welle auf'-
steigend, etwas höher als der Kranzleisten.
Das korinthische Gesims unterscheidet sich von dem
ionischen zunächst dadurch, dass an die Stelle der Zahn-
schnitte die Kragsteine (mutuli oder ancones) treten,
grössere, kräftigere und reichere Glieder, aber in gerin-
gerer Zahl. Die Höhe des Kragsteines ist ungefähr die-
selbe, wie die der Zähne, aber die Breite ist der Höhe
gleich, mithin bedeutend grösser , und die Ausladung
wenigstens doppelt so gross. Auch hat der Kragstein
nicht die einfache, vierkantige Form, wie jene zahlreich
wiederholten Glieder, sondern ist mehr charakterisirt.
Auf seiner untern Seite nämlich ist er zu einer gefälliger)