Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Gebälk 
der 
ionischen 
und 
kprinth. 
Ordnung. 51 
ab, dass das Gesims des ionischen Styls zarter, leichter 
und mässiger verziert ist. Das erste Glied des ionischen 
Gesimses, welches unmittelbar über dem Gesimschen des 
Frieses ausladet, besteht in den sogenannten Zahn- 
schnitten oder Kälberzähnen (denticuli) , nämlich in 
einer Reihe von kleinen, viereckigen, durch etwas schma- 
lere Zwischenräume getrennten Klötzchen, bei denen man 
ohne Zweifel an die Latten dachte, auf welchen die Ziegel 
des Daches befestigt sein konnten, ohne ihnen jedoch 
die schräge Richtung derselben zu geben. Mithin eine 
Andeutung eines architektonischen Zweckes, doch in so 
leichter und zierlicher Form, wie es die heitere Elastici- 
tät des ionischen Styls erforderte. Höhe und Ausdehnung 
dieses Gliedes gleichen gewöhnlich einem der drei Streifen 
des Architravs. Ueber den Zähnen ist wieder ein Ge- 
sims in Gestalt eines Viertelstabes. Dann tritt der Kranz- 
leisten hervor, glatt und senkrecht geschnitten, wie im 
dorischen Style, nur bei weitem leichter, nicht höher als 
jene Zahnschnitte, nur mit etwas stärkerer Ausladung. 
Darüber endlich die Rinne, in Gestalt einer Welle auf'- 
steigend, etwas höher als der Kranzleisten. 
Das korinthische Gesims unterscheidet sich von dem 
ionischen zunächst dadurch, dass an die Stelle der Zahn- 
schnitte die Kragsteine (mutuli oder ancones) treten, 
grössere, kräftigere und reichere Glieder, aber in gerin- 
gerer Zahl. Die Höhe des Kragsteines ist ungefähr die- 
selbe, wie die der Zähne, aber die Breite ist der Höhe 
gleich, mithin bedeutend grösser , und die Ausladung 
wenigstens doppelt so gross. Auch hat der Kragstein 
nicht die einfache, vierkantige Form, wie jene zahlreich 
wiederholten Glieder, sondern ist mehr charakterisirt. 
Auf seiner untern Seite nämlich ist er zu einer gefälliger)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.