Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Griechische 
Architektur. 
die von "unten nach oben wie eine umgekehrte Treppe 
über einander vertreten, und durch kleine Simschen von 
einander getrennt sind; eine Anordnung, welche darauf 
berechnet war, der grosseil Masse des Architravs den 
Schein der Schwere zu benehmen, und durch ihre langen 
graden und parallelen Linien dennoch den Zusammenhang 
und die Festigkeit des horizontalen Theiles zugleich an- 
schaulich und anmuthig auszudrücken. An Gebäuden 
korinthischen Styls sind diese Balkenstreifen nur durch 
reichere Gesimse etwa mit perlenartigen Verzierungen 
geschmückt, auch manchmal nicht senkrecht, sondern 
schräge, auswärts oder einwärts gerichtet. Der Fries 
ist in beiden Ordnungen etwas zurüektretend, übrigens 
glatt, ohne architektonische Gliederung, (lagegen zu In- 
sehriften oder zu Verzierungen bildlicher Art benutzt. 
Er heisst daher auch Zophorus , Bilderträger. Bemer- 
kenswerth ist an dem Bildwerk des Erieses, dass (larin 
gewöhnlich die horizontale Richtung mit der verticalen 
auf eine anmuthige Weise wechselt, etwa in Reihen von 
spitzen, aufreehtstehenden, und ilnterhalb durch stcngel- 
artige Arabesken verbundenen Blättern (Palmetten) oder 
in Calldßlilberll Oder Gefässen, an denen Greife , wie 
Schildhalter an den Wappen des Mittelalters, zu beiden 
Seiten niedersitzen. 
Das Gesims dieser beiden Ordnungen unterscheidet 
sich von dem dorischen besonders dadurch, dass es nicht 
so mächtig und plötzlich hervortritt, und statt des rechten 
Winkels, in welchem jenes schroff herausschreitet, sich 
in mehreren Abstufungen allmälig erhebt und ausladet. 
Das" Princip der 'l'heilung und allmäiigen Aufsteigens, 
das schon im Architrav angedeutet war, Wiederholt sich 
daher hier. Untereinander weichen beide Ordnungen darin
	        
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