Griechische
Architektur.
samen von grösserer Breite, und wir sehen hier densel-
ben Rhythmus, welcher im Wechsel der Säulen und
Zwischenräume des Portikus stattfand , in kleinerem
Maassstabe und verdoppelter Zahl wiederkehren. Unter
jeder Triglyphe bciindet sich ein Riemlein, von dem sechs
tropfenförmige Körper herabhängen, durch ihre Zahl und
Stellung der Triglyphe entsprechend und daher, obgleich
schon auf dem Architrav, als eine Fortsetzung derselben
erscheinend. Der Architrav ist übrigens ohne Weitere
architektonische Gliederung, manchmal mit Schilden von
Metall geschmückt; wenn eine Inschrift am Tempel vor-
kommt, so steht sie hier. Das Gesimse besteht zunächst
aus einem ziemlich weit über den Fries hinausreichenden
Vorsprung der Decke, dem Kranzleisten, welcher,
wie gesagt, im doriseherl Style einen rechten Winkel
mit den beiden untern 'l'heilen des Gebälkes bildet und
an seinem äussersten Ende senkrecht abgeschnitten ist.
Darüber bcfmdet sich noch ein Rinnleisten, zum Ab-
lauf des Wassers, der jedoch in manchen Fällen nur am
Giebel, nicht an den Seiten des Daches angebracht ist.
Auf der untern Fläche des vertretenden Kranzleistens
wird eine Verzierung wahrgenommen, welche sich wieder
wie die hängenden Tronfen am Architrav, auf die 'l'ri-
glyphen" bezieht. Es sind dies die sogenannten Tropfen-
felder, viereckige Felder von der Breite der Triglyphen,
aber von geringerer Tiefe, und verziert mit achtzehn,
in drei Reihen gestellten tropfenförmigen Knöpfchen. Ge-
wöhnlich sind diese 'l'r0pfenfelder über die untere Fläche
des Kranzleistens heraustretend und nach aussen zu
schräge herabhängend, gleichsam als ob die Dielen, mit
denen das Dach belegt, hier durchgesteckt wären; man
nennt sie daher auch Dielenköpfe. Sie finden sich