Basis
und
Stamm
der
Säule.
sich an einzelnen Monumenten und in der Beschreibung
Vitruvs eine andere, die ionische Basis vor, von jener
dadurch verschieden, dass an die Stelle des unteren
Polster-s eine zweite Hohlkehle tritt, was offenbar viel
weniger angemessen ist und den harmonischen Abschluss
nicht gewährt. In andern Fällen, jedoch nur bei Gebäu-
den korinthischen Styls, findet sich endlich beides ver-
bunden, was man die ionisch-attische Basis genannt hat,
nämlich zwischen zwei Polstern eine Verdoppelung der
Hohlkehle. Uebrigens sind die Glieder der Basis in der
guten Zeit der griechischen Architektur häufig ohne alle
Verzierung oder doch nur auf den Polstern (nicht in der
Hohlkehle) mit horizontalen Streifen bedeckt, so dass
der einfache Charakter der Grundlage erhalten bleibt.
Auch die Kanneluren sind diesen beiden Säulenord-
nungen gemein und von denen der dorischen abweichend.
Bei jenen sind sie in grösserer Zahl (vier und zwanzig)
an jedem Stamme, überdies durch breitere Stege getrennt,
und mithin schmaler, dafür aber auch tiefer ausgehöhlt,
und geben daher stärkere Schatten und Lichter. Oben
und unten sind sie durch eine Biegung geschlossen, so
dass ein kleiner Rand an beiden Enden des Stammes ihn
in
s einer
Ganzheit
und
nicht
den
VOH
Kanneluren
durch-
schnitten zeigt. Den dorischen Stamm umgeben nur
zwanzig Kanneluren, flach ausgehöhlt und nicht durch
Stege getrennt, sondern in scharfen Rändern aneinander-
stossend. Ihr Zusammenhang zu einem Ganzen ist mithin
schon von selbst einleuchtend. Daher gehen sie auch
bis an das äusserste Ende des Stammes auf beiden Sei-
ten ohne Abschluss fort, welcher bei ihrer geringen innern
Ründung eine ungefällige Form erhalten und mit ihrer
fusslosen Säule in WViderspruch gestanden haben würde.