Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

WVandmalereien. 
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Nymphen und Centauren aus Herculanum, oder die artige 
Composition des Verkaufs der Liebesgötter. Sehr ge- 
rfällig sind die meisten der häuslichen Scenen, z. B. die 
Toilette einer Dame, die Indiscretion der Zofe, welche 
verstohlen in die Tafel blickt, auf der ihre Gebieterin 
schreibt, oder das häusliche Concert, wo der Flötenbliiser 
zwischen den lieblichen Gestalten der Sängerin und des 
Mädchens mit der Lyra gar komisch die Backen aufbläst. 
Unbedeutender sind durchweg die Landschaften und Pro- 
specte , überladen und bunt, an chinesische Malereien 
dieser Art erinnernd. Die meisten Bilder sind in kleiner 
oder mässiger Dimension, die wenigen grössern stehen 
ihnen in der Zeichnung nach. 
Vor der Entdeckung von Herculanum und Pompeji 
besass man eigentlich nur ein antikes Gemälde, Welches 
sehr berühmt wurde und aus hergebrachter Verehrung 
noch jetzt zuweilen übermässig gepriesen wird?) Es 
ist die s. g. Aldobrandinische Hochzeit, ein Wandgemälde, 
auf welchem eine Vermählung dargestellt ist, wahrschein- 
lich nach einem griechischen Vorbilde , indessen mit 
einigen Abänderungen nach römischen Gebräuchen. Im 
Style und im Kunstwerthe schliesst es sich an die her- 
culanischen Gemälde an, und steht den bessern dersel- 
beu 
nach. 
können 
Wir 
an 
diesen 
Ueberresten 
in 
der 
That 
das 
Verdienst und die Schwächen der antiken Malerei mit 
ziemlicher Sicherheit ermessen. In der Anmuth der For- 
men erscheint sie als würdige Schülerin der antiken 
Plastik, welche eben wegen des leichtem Materials sich 
an manche, llülllßllllich an heitere und bewegte Stellungen 
 S0 noch in Meyer's Gcsch. der Kunst b. d. Griechen. 
ausführliche Beschreibung von Gerhard Beschr. Roms II. 2.
	        
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