Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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liönlische 
Malerei. 
Farben, deren Erhaltung aber nichts zu wünschen übrig 
lässt. Die Compositionen weichen von der Strenge des 
Reliefstyls durchgängig ab; die Gruppen sind mehr oder 
Weniger nach vorn gewendet, die landschaftlichen und 
architektonischen Darstellungen nicht ohne Kenntniss, 
wenn auch mit leichter Behandlung der Perspective. 
Dagegen enthält bei Figurenbildern der Hintergrund ge- 
wöhnlich nur eine massige Andeutung des Landschaft- 
lichen oder Räumlichen, oft einfache Wände, und ist 
mithin noch nicht gar abweichend von dem Styl der 
Reliefs. Die Formen sind meist edel, wenn auch nicht 
frei von den Mängeln der römischen Kunst, und selbst 
bei grotesken und parodistischen Figuren geben sie noch 
einen Anklang von der Schönheit des griechischen Styls. 
In der Zeichnung sind sie freilich nicht immer correct, 
aber meist sehr lebendig und bestimmt, oft in der An- 
muth heiterer Gegenstände bewundernswürdig, oft auch 
im Ausdrucke des Ernsten nicht unbedeutend. Manche 
dieser Bilder können als wirkliche Kunstwerke betrachtet 
werden, in anderen erkennen wir wenigstens gute Copien 
bedeutenderer Werke. In der Mehrzahl ist indessen nur 
Form und Umriss der Composition von Werth, der Aus- 
druck aber schwach und bedeutungslos, oder grell und 
roh, auf Missverständnisse des Nachahmers hindeutend. 
Die Farbe hat zwar nicht die Tiefe und Wärme, welche 
sie erst durch die Oelmalerei erhalten konnte, aber sie 
ist gefällig, wahr, und im Ganzen harmonisch. 
Zu den bedeutendsten dieser Malereien gehören die 
Entführung der Briseis, das Opfer der Iphigenia, und eine 
Medea, wahrscheinlich eine Nachahmung von jenem Bilde 
des Timomachus, welches oben erwähnt ist; zu den an- 
muthigsten die allbekannten schwebenden Figuren von
	        
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