Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Vaterland 
der 
Maler. 
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werden wohl niedriger Herkunft gewesen sein, da Plinius 
an andrer Stelle versichert, dass nach Pacuviizs keine 
Malereien von anständigen Händen (honestis manibus) 
mehr gesehen worden. Indessen führt er doch auch an, 
dass Quintus Pedius, ein vornehmer junger Römer, von 
Cäsar zum Miterben des August ernannt, mit Billigung 
Augusts, weil er stumm geboren war, in der Malerei 
unterrichtet wurde; er machte gute Fortschritte, starb 
aber in früher Jugend. Noch unter seinen Zeitgenossen 
zählt Plinius einen römischen Ritter und einen Proconsul 
auf , die sich mit der Malerei beschäftigten. Wir sehen 
daher diese Kunst in einem, bei der stolzen Sinnesweise 
der Römer auffallenden Ansehen. 
Vorzugsiveise beliebt war auch hier das Porträt. 
Eine Malerin Lala aus Cyzicus, die gegen das Ende der 
Republik in Rom besonders weibliche Bildnisse theils 
malte, theils mit dem Griffel auf Elfenbein zeichnete, 
wurde, wie es bei solcher Auffassung der Kunst begreif- 
lich ist, sehr hoch bezahlt, so dass ihre kleinen Bilder 
höher im Preise standen, als die grössern Porträts der 
gleichzeitig berühmten Maler Sopolis und Dionysius. Auch 
die Klagen des Plinius über die Vernachlässigung der 
Malerei, von denen wir schon sprachen, erwähnen immer 
nur des Porträts, und deuten dadurch auf die Vorlielre 
der Römer für diese Gattung hin. 
Für andre Gegenstände scheint die Tafelmalerei viel 
weniger wie die Wandmalerei angewendet worden zu 
sein, und zwar diese auf eine Weise, welche für den 
höhern Ernst der Kunst nur nachtheilig werden konnte. 
Plinius (35.37.) erwähnt eines Ludius, der um die Zeit 
des August eine besonders liebliche Art der Wandmalerei 
einführte. Er malte Landhäuser und Häfen, Wälder und
	        
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