Sarkoplnage.
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erweckten an und wurden gewiss hauptsächlich bei Ein-
geweihten gebraucht. Hinweisung auf Lohn und Strafe
finden sich selten öfter die Darstellung der Unterwelt
mit Pluto und Proserpina. Der spätesten Zeit endlich
gehören manche Sarkophage an, welche auf die neupla-
tonisclie Unsterblichkeitslehre Beziehung haben, wo dann
die Belebung des Menschen durch Prometheus, die Läu-
terung der als Schmetterling dargestellten Seele am Feuer,
ihre Wanderung zur Unterwelt vorkommen
Ohne Zweifel war die Sitte dieser mythologischen
oder allegorischen Darstellungen auf den Särgen keine
griechische, sie deutet vielmehr auf die Verwandtschaft
mit den Etruskern hin. Sehr merkwürdig ist es daher,
dass beide, die Etrusker und die spätem, römischen
Italier sich hier in ganz verschiedenen Sagenkreisen be-
wegen. Bei den Etruskern, wie wir sahen, herrschten die
heroischen Sagen, das Gebiet des trojanischen Krieges
und der Argonauteir, vor; bei den Römern sind es die
mehr mystischen und allegorischen Lehren. Beiden ge-
meinschaftlich ist die ernste Rücksicht auf den Tod und
zugleich dass sie den Trost nicht in ihren einheimischen,
sondern in griechischen Traditionen suchen. Ihre eigene
italische Richtung war zu sehr eine praktische, die der
Griechen eine geistigere. Auch hatte wohl das Fremde
einen höhern, geheimnissvollern Reiz, etwas das einer
Offenbarung ähnlich sah.
Der künstlerische Werth ist bei der Mehrzahl dieser
Sarkophagsculpturen ein ziemlich geringer, sie wurden
im Vaticaxz.
4') Die Strafen des Ocnus in der Unterwell im
der Stadt Rom. Th. II. S. 264.
M) Im Vatican, im capitolinisclzen Museum, in
später, schlechter Arbeit.
Beschr.
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