Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Römische 
Sculptur. 
meistens von Metall, zuweilen aber, da man die Formen 
des Körpers und selbst der Muskeln darunter erkennt, 
von einem andern starken Stoffe, etwa von einer gepresse 
ten mehrfach verdoppelten Leinwand angenommen zu 
sein; sie bedecken die Brust und den Rücken, sind an 
den Seiten durch Scharniere zusammengehalten und unten 
nach der Form des Leibes rund zugeschnitten. Von dem 
Panzer fallen Lederstreifen mit Metall besetzt über die 
Schenkel und auf die Schultern herab, offenbar zur 
Sicherung gegen Hieb und Stuss; unter ihnen tritt das 
Untergewand in Form eines Hemdes hervor. Die Füssg 
sind mit starken Halbstiefeln bekleidet. Die ganze Tracht 
hat etwas Componirtes und Schwerfälliges; dazu kommt. 
dass (sei es wegen der Würde des Fürsten oder weil 
die Künstler der undankbaren Aufgabe noch etwas von 
Freier Erfindung beizugeben wünschten) der Harnisch oft 
iibermässig reich, mit ganzen Figuren im Relief geschmückt 
ist. S0 an dem schönen Trajan im Museum zu Neapel 
(n. 155), wo eine Minerva und zwei tanzende Priester- 
innen darauf dargestellt sind. Bei Wirklichen Portratstatuen 
folgte man dann auch stets der Mode; so finden wir die 
Männer bis auf die Zeit Hadrians ohne, nach dieser mit 
einem Bart dargestellt. Bei den Frauen ist die Tracht 
des Haars noch wechselnder, bald Wellenförmig gekämmt, 
bald hoch aufgethürmt. Bei mehreren Damen aus der Zeit 
des Lucius Verus und später erkennt man Aufsätze von 
falschem Haar und an einigen Büsten sind dieselben von 
farbigem Marmor und zum Abnehmen eingerichtet. 
Unter Hadrian ging aus der Neigung für das Porträt 
noch eine Gestalt hervor, welche sich an den Kreis 
griechischer Ideale nicht unwürdig anschliesst, man kann 
fast sagen, denselben erweitert. Antinous, ein schöner
	        
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