Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

498 
Römische 
Sculptur. 
in Paris, August als Jupiter mit dem Donnerkeil in Nea- 
pel), später wurde es, wie bei Commodus, von dem 
wahnsinnigen Hochmuthe der Imperatoren, die sich lebend 
göttliche Ehre erweisen liessen, geinissbraucht. 
Unter. der grossen Zahl römischer Bildnisse gehören 
die, welche aus der Lava von Herculanum heraufge- 
bracht sind, zu den Vorzüglichsten. Darunter befinden 
sich zwei Reiterstatuen, welche die Herculaner ihrem 
Wohlthäter, dem Marcus Nonius Balbus und seinem Sohne 
errichtet hatten, wahrscheinlich schon unter Augustis oder 
'l'iber's Regierung. Nächst jenen Pferden, welche auf der 
Vorhalle der Marcuskirche zu Venedig aufgestellt sind, 
und über deren, ohne Zweifel griechischen, Llrsprung 
völlig genaue Daten Fehlen, nehmen die dieser Reiter- 
statuen in der Bildung des Rosses unter allen antiken 
Werken den ersten Rang ein. Ausser ihnen ist uns nur 
noch eine Reiterstatue erhalten, die des Marc Aurel auf 
dem Capitol, welche aber jenen bei Weitem nachsteht m). 
Auch die Bildnisse der Frauen aus der Familie des N onius 
(im Museum zu Neapel) sind noch sehr vorzüglich; sie 
werden aber noch übertroifcn durch die berühmten Ilerß 
culanerinnexi im Museum zu Dresden, welche. man früher 
als Vestalinnen bezeichnete, in denen man aber jetzt Por- 
träts vornehmer Römerinixen, vielleicht aus der Familie 
der Cäsar-n, in etwas idealisirtem Costünie vermuthetiiiii). 
In der züchtigwzn und anmuthigen Ilaltimg, in der Schön- 
heit der Körperformen, welche durch das Weiche, ver- 
möge eines natürlichen Motivs festangezogene Gewand 
i) Ganz andrer Meinung ist zwajr Hin-l. a. a. O. S. 326, welcher 
jene venetianischen Pferde "mit dem edlen Bosse des Marc Aurel in 
keiner Beziehung vergleichbar findetnß S. dagegen die ausführlichen 
Erörterungen bei Cicognara storia della scultizra. tmn. VI. p. 360. 
 Iliirt a. a. O. S. 319. K. O. Müller S. 421. Note B.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.