Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Römische 
Sculptur. 
umgeben darstellt. Sie ist. in Rom an einer Stelle gefun- 
den, wo wahrscheinlich ein Serapistempel stand. Da 
nun Aegypten bekanntlich erst unter Augustus den Rö- 
mern unterworfen wurde und von da an als die Korn- 
kammer Roms eine besondere Wichtigkeit erhielt, so 
trat erstf mit dieser Zeit eine Veranlassung für solche 
Darstellung in Rom ein. Dass man aber diese Beziehung 
wirklich im Auge hatte, ergiebt sich daraus, dass an 
derselben Stelle auch die Statue des 'l'iberstromes von 
derselben Grösse und Lage, mit ähnlichen Umgebungen 
und Verzierungen aufgefunden ist. Beide vereint stellten 
also die Verbindung dieser für Rom wichtigen Ströme 
dar, und können daher nicht wohl früher als unter 
Augustus entstanden sein. Dennoch besitzen wir in die- 
ser Gruppe eines der vorzüglichsten Werke der antiken 
Sculptur. Der Flussgott ist in kolossaler Gestalt, von 
mächtiger Grossheit der Formen, liegend dargestellt, 
mit dem linken Arme auf einer Sphinx ruhend, das Haupt 
mit Wasserblumen bekränzt, in der rechten Hand Aehren 
und ein Füllhom, als Zeichen der Fruchtbarkeit, die er 
über Aegypten verbreitet. VSechszehn Kinder umgeben 
ihn, einige klettern auf der riesigen Gestalt, andere 
spielen mit einem Krokodil und einem Ichneumon, eins 
hebt sich aus dem Füllhorn empor; alle sind mit kind- 
licher Aumuth 
und N aivetät belebt. 
Diese Kinder bezeich- 
neten (nach einer Bemerkung des Plinius bei einer ähn- 
lichen Gruppe in schwarzem Marmor) die Ellenzahl, bis 
zu welcher der Strom sich erhebt. Die entsprechende 
Gruppe des Tiberstromes befindet sich im Pariser Mu- 
seum; auch sie ist noch sehr bedeutend, wie wohl der 
des Nils ilaehstehend. Diese ist in der That von vollen- 
deter 
Schönheit , 
die 
grandiosen 
Formen , 
die 
schöne
	        
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