Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

488 
Römische 
Sculptur. 
die 
Statue 
des Gottes 
in Elfenbein arbeitete. 
Von diesem 
ausgehend lernen wir dann eine ganze Künstlerfolgg 
kennen; denn auf noch vorhandenen Bildsäulen finden 
wir einen Stephanus, Schüler des Pasiteles , und einen 
Menelaos, Schüler des Stephanus genanntii). Aus einer 
nicht unbedeutenden Zahl andrer griechischer Bildner, 
welche in Rom arbeiteten, hebe ich den Diogenes heraus, 
von dem am Pantheon Karyatiden (an welcher Stelle ist 
nicht klar] und Statuen des Giebels sich befanden, die 
vorzugsweise gelobt wurden. Unter Nero endlich lebte 
Zenodorus, der als Erzgiesser und Metallarbeiter kei- 
nem der ältern Künstler ilachstand. Plinius erwähnt, 
dass er zwei Becher mit getriebener Arbeit von einem 
alten berühmten Meister so geschickt nachgeahmt habe, 
dass kaum eine Verschiedenheit des Kunstwerthes zu 
bemerken war. 
Ausserdem rührten von ihm zwei Kolosse 
her. Der eine, ein Mercur, für die Avernei- in Gallien 
verfertigt, übertraf alle frühem Statuen an Grösse; wie 
Plinius sagt, obgleich er so eben noch des Sonnenkolos- 
ses in Rhodus gedacht hat, der doch schon 70 Ellen hoch 
war. Der Ruhm, den ihm diese Arbeit verschaffte, ver- 
anlasste Nero ihn nach Rom zu berufen und ihm die 
Anfertigung seines Kolossalbildes anzuvertrauen, welches 
auch wirklich vollendet, aber später , indem man den 
Kopf des nun verhassten 'l'yrannen fortnahm und den des 
Helios an seine Stelle setzte , unter dem Namen des 
Sonnengottes verehrt wurde. Man bewunderte die Arbeit 
an dieser ungeheuren Statue von hundert und zehn Fuss 
ü) Vom Pasiteles spricht Plinius 35, 45. und 36, 4, 12. 
Slephanus ist eine männliche jugendliche nackte Figur in der 
Albani; vom Menelaos die Gruppe in der Villa Ludovisi, die 
dem Namen der Eloclra und des Orest bekannt ist. 
Vom 
Villa 
unter
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.