Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Böhmische 
Architektur. 
(Iolossculn an; 'l'itus vollendete den Bau desselben, 
welchen sein Vater begonnen hatte. Die Reihe der fol- 
genden Imperatoren, unter denen das römische Reich ein 
Jahrhundert des Friedens und der Wohlfahrt erlebte, 
wetteiferte in Prachtbauten. Schon Domitian legte ein 
neues Forum an, erweiterte das Palatium, stellte ältere 
Tempel her. Noch reicher schmückte 'l'rajan Rom und 
die Provinzen, so dass sein später Nachfolger Constantin 
ihn herba parietaria, das Mauerkrant, nannte, weil sein 
Name an so vielen Gebäuden zu finden war; ein griechi- 
scher Baumeister, Apollodorus, führte seine Bauten aus. 
Es ist bereits erwähnt, dass das Forum Trajans in der 
constantiuischen Zeit noch ehe die Verwüstung Roms 
eingetreten war, als das bewuntlernsixiürtligste Bauwerk 
der Stadt angesehen wurde. 
Nicht geringer war die Baulust Iladrians, aber seine 
Kunstliebe hatte eine gefährliche Richtung. Wie erwähnt, 
war seine Villa in Tivoli ein Sammelplatz der verschie- 
densten Formen und Reminiscenzen von seinen Reisen 
her, namentlich liebte er die ägyptische Kunst und umgab 
sich mit Nachahmungen derselben. Eine solche Lieb- 
haberei führt gewöhnlich von dem festen Boden eines 
bleibenden Styls ab und bringt tändelnde und oberfläch- 
liche Nachahmungen hervor. S0 finden Wir denn auch 
in Antinoe, Welches er in Aegypten, in der Mitte der 
Schöpfungen der ihm sonst so wohlgefälligen ägyptischen 
Kunst im griechischen Style erbaute, und in Athen an 
den Denkmälern seiner Dankbarkeit für die alte Pflegerin 
des Schönen, schon manches Phantastische und Willkür- 
liche. Sein Mausoleum dagegen errichtete er in dem 
hergebrachten Style der römischen Architektur. Ein Zei- 
chen oder eine Ursache des abnehmenden Sinnes für die
	        
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