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Böhmische
Architektur.
(Iolossculn an; 'l'itus vollendete den Bau desselben,
welchen sein Vater begonnen hatte. Die Reihe der fol-
genden Imperatoren, unter denen das römische Reich ein
Jahrhundert des Friedens und der Wohlfahrt erlebte,
wetteiferte in Prachtbauten. Schon Domitian legte ein
neues Forum an, erweiterte das Palatium, stellte ältere
Tempel her. Noch reicher schmückte 'l'rajan Rom und
die Provinzen, so dass sein später Nachfolger Constantin
ihn herba parietaria, das Mauerkrant, nannte, weil sein
Name an so vielen Gebäuden zu finden war; ein griechi-
scher Baumeister, Apollodorus, führte seine Bauten aus.
Es ist bereits erwähnt, dass das Forum Trajans in der
constantiuischen Zeit noch ehe die Verwüstung Roms
eingetreten war, als das bewuntlernsixiürtligste Bauwerk
der Stadt angesehen wurde.
Nicht geringer war die Baulust Iladrians, aber seine
Kunstliebe hatte eine gefährliche Richtung. Wie erwähnt,
war seine Villa in Tivoli ein Sammelplatz der verschie-
densten Formen und Reminiscenzen von seinen Reisen
her, namentlich liebte er die ägyptische Kunst und umgab
sich mit Nachahmungen derselben. Eine solche Lieb-
haberei führt gewöhnlich von dem festen Boden eines
bleibenden Styls ab und bringt tändelnde und oberfläch-
liche Nachahmungen hervor. S0 finden Wir denn auch
in Antinoe, Welches er in Aegypten, in der Mitte der
Schöpfungen der ihm sonst so wohlgefälligen ägyptischen
Kunst im griechischen Style erbaute, und in Athen an
den Denkmälern seiner Dankbarkeit für die alte Pflegerin
des Schönen, schon manches Phantastische und Willkür-
liche. Sein Mausoleum dagegen errichtete er in dem
hergebrachten Style der römischen Architektur. Ein Zei-
chen oder eine Ursache des abnehmenden Sinnes für die