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Römische
Architektur.
in
Rom
aufstellen.
Unter
ihm
entstand
eine
Reihe
VOD
Tempeln m), das 'l'heater des Marcellus, ein neues Forum,
die gewaltigen Bauten des Marsfeldes, sein eignes Mau-
soleum, die Bäder des Agrippa mit dem Pantheon, und
eine Menge von andern öffentlichen Bauten nebst grosserx
Palästen und Denkmälern der Privaten. Mit Recht konnte
er sich rühmen, die Stadt, die er in Lehm (lateritiam)
gefunden, in Marmor zu hinterlassen. In dieser Zeit
erreichte die römische Baukunst ihr goldnes Zeitalter.
In edler Einfachheit und organischer Harmonie aller
Theile kann sie sich freilich mit der griechischen Archi-
tektur nicht messen, aber was Reichthum und Geschmack
vereint hervorbringen konnten, wurde geleistet. Mit Ge-
schick und Anmuth Wusste die Kunst die mannigfaltig-
sten Ansprüche des ölfentlichen Lebens zu befriedigen,
und bei allem Widerstreben der griechischen und itali-
schen Elemente, die man verbinden musste, bei der N 0th-
wendigkeit Schmuck und Verzierungen anzubringen , die
nicht aus dem Styl des Ganzen hervorgingen, erhielt sich
doch in den Verhältnissen eine gewisse Strenge und
Reinheit, in den Ornamenten eine Erinnerung an die Grazie
und Mässigung des griechischen Styls. Auch die Eigen-
thümlichkeit der römischen Architektur erreichte in dieser
Zeit ihre
Pantheon
Höhe; die Amphitheater, die Basiliken und das
entstanden. Es wird hieraus wahrscheinlich,
Darunter (lerydes Quirinus auf dem Quirinalischen Berge,
einer der grössten Roms, mit doppeltem Säulenumgange (dipteros),
welcher merkwürdig genug nach Vilruv (Ill. 2.) im dorischen Style
erbaut war. Wahrscheinlich war eine Beziehung auf den Tempel
des capilolinischen Jupiters beabsichtigt, der ebenfalls dipteros war,
und bei der Erneuerung durch Sulln, obgleich die Beibehaltung des
Allen von den Priestern gefordert wurde, doch unvermerkt aus seinem
alttoscailischen Styl in römisch-dorischen verwandelt sein mochte.