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Römische
Architektur.
sie doch, obgleich hohl und gewölbt, wie grosse sclnvere
Masseur Viereekige Gräber der Art von kleinerer Di-
inension sind noch häufiger, in der Umgebung Roms in
grossei- Zahl, zuweilen (wie das sogenannte Grab des
Virgil auf dem Posilipp) haben sie eine kegelförmige
Gestalt. Viele dieser starken und mächtigen Bauten
haben im Mittelalter als Festungen gedient. Die hier
genannten Gräber sind bloss Erzeugnisse des Luxus
reicher Privatpersonen; natürlich wurden sie von den
Grabmälern der Kaiser bei Weitem überboten, doch finden
wir auch bei diesen die Form des thurmartig Massiven
vorherrschend. Auch sie waren sämmtlich Familiengräber
und dienten zur Bestattung der Nachkommen und Ange-
hörigen des Gründers. Den Anfang machte das Monu-
ment des August, ein Rundbau, der sich aber in vier
Absätzen, terrassenförmig erhob. Der unterste Bau hatte
einen Durchmesser von 200 Fuss, und die verschiedenen
Absätze waren mit immergrünen Bäumen bepflanzt, so
dass das Ganze das Ansehen eines Gartens oder Hügels
erhielt. Auf der höchsten Spitze stand die Kolossalstatue
des Kaisers. Das Gebäude war indessen nicht massiv,
sondern bestand aus vier kreisförmigen Mauern, eine von
der andern in bedeutender Entfernung, alle durch Zwi-
schenmauern und Wölbungen verbunden. Es enthielt also
weite und bedeutende labyrinthische Räume, und wir
sehen darin eine Wiederholung der kreisförmigen Mauer
des Pantheons und der künstlichen Wölbungen der Am-
phitheater. Jetzt sind die innem Kreismeuern eingestürzt,
und haben dadurch einen Raum gewährt, der als Schau-
platz für öffentliche Feste benutzt wird.
Das zweite grosse Mausoleum eines Kaisers, das des
Hadrian, ist bekanntlich noch heute die Citadelle von