Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Grabmäler. 
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einem Portikus ähnlich, und das Innere mit Malereien 
und Mosaik geschmückt war; beim Mangel der Felsen- 
höhlen wurden solche Grabkannnern gewölbt. Sie dienten 
bleibend und durch viele Generationen einer, auch wohl 
mehreren Familien, indem jeder einzelne Aschenkrug in 
einer besondern kleinen Nische aufgestellt und auf einem 
Marmortäfelchen mit dem Namen des Verstorbenen ver- 
sehen wurde; man nannte solche Nischen Columbarien, 
Taubenhäuser , nach der Aehnlichkeit des Anblicks. 
Ausser dem aber begannen die Reichern bald grosse 
Denkmäler über der Erde zu erbauen, so dass die Grab- 
kammern sich entweder unter oder in denselben befanden. 
Bei der Mannigfaltigkeit der römischen Bauformen über- 
haupt und bei der Freiheit, welche die Phantasie bei 
solchen durch kein Bedürfniss bedingten Anlagen hat, 
konnte es nicht fehlen, dass hier sehr verschiedene For- 
men gebraucht wurden. Wir finden einzelne in tempel- 
artiger Form, mit Pilastern und Halbsäulen, einige hatten 
sogar (wahrscheinlich doch nur in Nachahmung der 
ägyptischen) die Form wirklicher Pyramiden, von denen 
nur die des Cestius in Rom uns aufbehalten ist, in deren 
Umgebung den Protestanten in Rom jetzt ihre Grabstätte 
eingeräumt Wird. Bei Weitem die gewöhnlichste Form 
ist die eines schweren Thurms, theils viereckig, theils 
rund. Gräber dieser Art sind das der Caecilia Metella 
bei Rom, das der Plautier bei Tivoli, das des Mu- 
natius Plancus bei Gaeta; alles runde Thürme von go- 
waltiger Breite auf einem viereckigen Unterbau, zum 
Theil unten mit einer Facade, immer oben mit einem 
Gesimse geschmückt. Sie sind theils wirklich massiv, eine 
dichte Steinmasse, in welcher nur die Gange zu den 
Grabkammern und diese selbst hohl sind, theils erscheinen
	        
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