Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Wohngebäude. 
4-69 
Von 
allen 
diesen 
Villen 
und 
Palästen 
sind 
Verhältniss- 
mässig geringe 
Reichthum des 
Trünlmer auf uns gekommen; grade der 
Materials hat die Raubsucht aller Jahr- 
hunderte darauf hingeleitet. In der Villa IIadriaNs und 
auf dem Boden der Kaiserpaläste finden wir nur zerstreute 
Fragmente, riesige Fundamente, oder das saubere Netz- 
werk, den rothen Backstein der Mauern, die kräftigen 
VWÖlbungen von aller Zierde entblösst. Der einzige Palast, 
von dem wir etwas vollständigere Ueberreste besitzen, 
ist der des Dioeletian in Salona, den wir aber, weil er 
der Epoche des Verfalls der römischen Kunst angehört, 
erst später erwähnen werden. 
Bei den gewöhnlichen Wohnhäusern in Rom ist es 
nicht unwichtig, dass die Uebervölkerung der Stadt den 
Bau mehrerer Stockwerke übereinander herbeiführte. 
August beschränkte, nach Strabäs Bemerkung, die Höhe 
der Häuser auf 70 Fuss, es muss also wenigstens die 
Neigung gewesen sein, sie noch mehr zu erhöhen. Dies 
musste manche Abweichungen von den einfachen Formen 
griechischer Architektur hervorbringen. Bei den Woh- 
nungen der Griechen, wie wir sie noch jetzt in Pompeji 
recht anschaulich vor uns haben, war eigentlich der offne 
Hof mit seinen Säulenhallen und seinem Brunnen der 
Haupttheil des Hauses , an welchen sich die kleinen, 
schwach beleuchteten Gemächer einstöckig anschlossen. 
Hier reichte daher die einfache griechische Säule völlig 
aus. In den hohen römischen Häusern musste sie durch 
Halbsäulen ersetzt werden und man bedurfte neuer archi- 
tektonischer Formen, um grosse Fenster anzubringen "Ü. 
 Die Erörterung der einzelnen Theile des römischen Hauses, 
des Vestibululn, Atrium, cavum aediuln u. s. w., deren Lage und 
Bestimmung nicht ausser Zweifel ist, bleibt fiiglich der Archäologie
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.