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Griechische
Architektur.
nen und auf die Erfindung der ionischen Volute geführt
habe. Andere Meinungen sind von den Alterthumsfor-
schern aufgestellt. Die, welche der Herleitung alles
Griechischen aus fremden Traditionen gewogen sind,
sehen darin die Nachahmung und Ausbildung einer altasia-
tischen Form, aus welcher auch die Voluten der persi-
schen Säule herzuleiten sein möchten. In der That spricht
für diese Vermuthung die frühere Anwendung des ioni-
schen Kapitals im asiatischen Griechenlande und vielleicht
mag sie sich bei der nähern Erforschung von Klcinasien,
die unsern Reisendenii) jetzt gestattet ist, in gewissem
Grade bestätigen; indessen ist die Ausbildung der ganzen
Form eine so eigenthümlich griechische, dass das barba-
rische Vorbild nur eine äussere Veranlassung dazu gab.
Andere glauben bemerkt zu haben, dass das ionische
Kapital in früherer Zeit besonders an Grabmälern ange-
wendet wurde und vermuthen darin eine symbolische,
mysteriöse Beziehung M); oder sie halten es für wahr-
scheinlich, dass der Gebrauch, die Hörner geopferter
Thiere an den Altären aufzuhängen, auf diese Formen
geführt habewt), oder endlich, dass in den Voluten
Widderhörner mit einer Anspielung auf Diana oder Apoll
dargestellt Wären Es lässt sich freilich nicht darüber
absprechen, wie der Anblick irgend einer zufälligen Ver-
bindung auf einen sinnenden Künstler anregend gewirkt
haben mag, allein weder eine Umgestaltung architekto-
den Entdeckungen derselben, nanxentlich
wird weiter unten die Rede sein.
Von
und Texior
VDI]
Fellow
Wrßfks:
H) Creqzer in der Beurtheilung des Stakelbergischen 1Vcrks
Schulzeitung 1832. I. und VVÜIIIOI" Jahrb. Band 54.
Raoul-Iiochette. Monum. inddits. Orestäiilc 8.4. S. 138. lf.
1-) Stukelberg und Creuzer a. a. O.