T h e r m e n.
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Vorsaal, in welchem die Diener warten konnten, an
sich Räume für das Entkleiden anschlossen. Rechts
den
und
links
erstreckten
sich
dann
die Säle
für kalte
und Wanne
Bäder, wahrscheinlich auf der einen Seite für die Männer
auf der andern für die Frauen. Sie enthielten Teiche
mit einem umherlaufendcn Gange für die Wartenden,
mussten hoch und hell beleuchtet, möglichst der Sonne
ausgesetzt sein. Dahinter lagen die Heizungsräume, aus
denen warmes und kaltes Wasser in verschiedenen Röh-
ren floss, und Zimmer für das Salben nach dem Bade;
ein besonderer Raum für trockene Schwitzbäder (Laconica)
durfte
nicht
fehlen.
Kehren
wir
dann
in
die
Vorhalle
zurück, so gelangte man aus derselben in den Hauptsaal
der ganzen Anlage , das Ephebeum, welches hier als
Versammlungsort und Uebungsplatz diente. Andere grosse
Säle für das Ballspiel schlossen sich daran an; dann olfne
Höfe von Bäumen und Säulengängen umstellt für die
Ringer, ein grosser unbedeckter Schwimmteich, endlich
wohl noch Gänge und Säle für Redeübungen und den
freien Verkehr des Gesprächs. Auch Bibliotheken zum
öffentlichen Gebrauche wurden damit verbunden , die
'l'hermen des Diocletian hatten sogar deren zwei, und
selbst Tempel und Theater hingen damit zusammen.
Diese kolossalen Gebäude wurden mit der grössten
Pracht ausgestattet; kostbare Marmorarten und Gemälde
zierten die Wände , Statuen Aund Hermen berühmter
-Männer, namentlich der Philosophen und Dichter, Kunst-
werke von bedeutendem Werthe standen umher. Diocle-
tians 'l'hern1en enthielten eine eigene Gemäldesammlung
(Pinakotheka) und die Laokoonsgruppe ist in den Bädern
des 'l'itus gefunden; ein Beweis, wie freigebig man hierin
war, und welche Achtung doch auch das römische Volk
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