Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Römische 
Architektur. 
Aus der Form des Theaters entstand sehr bald die 
des Amphitheaters, für die Kampfspiele. Man Schreibt 
ihre Erlindung dem C. Curio zu, der wenige Jahre nach- 
dem Pompejus sein steinernes Theater erbaut hatte, bei 
der Leichenfeier seines Vaters, da er nicht reich war 
und nur mit Cäsars Mitteln den Prunk bestritt, durch die 
Neuheit des Plans Aufmerksamkeit erregen wollte. Er 
baute daher zwei hölzerne Theater nahe beieinander, mit 
so künstlicher Vorrichtung, dass sie auf Zapfen herum- 
gedreht und mit der Oeffnung der Halbkreise gegenein- 
ander gewendet werden konnten. So dienten sie Vor-mit- 
tags zu zwei verschiedenen Schauspielen (bei denen die 
Bühnen von einander abgewendet sich nicht störten), 
Nachmittags vereint zu Fechterspieleil vor der doppelten 
Versammlung. Wie es sich auch mit dieser fast allzu 
kühnen Vorrichtung verhalten haben mag , so war es 
natürlich, dass man bei den Fechterspielen , wo die Scena 
nicht erforderlich war und die Rücksicht auf den Schall 
fortfiel, den Raum zur Zulassung von möglichst vielen 
Zuschauern benutzen wollte, und ihn daher auf allen 
Seiten mit Sitzreihen umgab. Man legte aber hiebei nicht 
die Kreislinie, sondern die Ellipse zum Grunde; ohne 
Zweifel weil sie durch ihre grössere Länge freiere Be- 
wegung der Kämpfenden gestattete. Julius Cäsar erbaute 
das erste Amphitheater von Holz 5 unter August wurde 
ein steinernes errichtet, viele andere folgten in Rom" und 
in den Provinzen. Im Innern enthielten diese Gebäude 
zunächst die Arena, mit den daran stossenden Behältern 
der 'l'hiere und mit manchen Einrichtungen zur Vorberei- 
tung und Veranstaltung der überraschenden Erscheinungen, 
welche die Schaulust des Volkes reizen und befriedigen 
sollten; dann ringsumher die aufsteigenden Sitzreihexi.
	        
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