Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Theater 
und 
Amphitheater. 
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nie verlassen und die Architekten dachten darauf, durch 
künstliche Vorrichtungen mancher Art, diese beabsich- 
tigte Wirkung zu sichern und, zu verstärken. Zwischen 
den Sitzen liefen, in der Richtung des Halbmessers der 
Kreislinie, Treppen hinauf, welche die Sitzreihen in meh- 
rere Dreiecke oder Keile abtheilten, und auf denen das 
herbeiströmende Volk mit Bequemlichkeit zu den Plätzen, 
welche theils gewissen Ständen vorbehalten, theils durch 
vertheilte Marken vergeben waren , gelangen konnte. 
Dieser ganze Bau der Sitzreihen ruhte nun in den römi- 
schen 'l'heatern auf einem mächtigen Unterbau von Pfeilern 
und Wölbungen, die sich gewöhnlich in drei Stockwerken 
übereinander erhoben, und Gänge bildeten, welche theils 
in Verbindung mit innern Treppen zur Erleichterung des 
Ein- und Ausgangs, theils auch zum Untertreten bei 
stürmischem Wetter dienten; denn die Theater waren 
oben offen oder doch nur durch eine übergespannnte Decke 
gegen die Sonne und leichte Regenschauer gesichert. 
Das Aeussere des Unterbaues behielt natürlich sowohl 
die Kreislinie als die Eintheilung der Stockwerke bei. 
Diese letzten bestanden aus Bogenöifnungen, über denen 
ein Gebälk fortlief, welches von Halbsäulcn oder Pilastern 
an den Pfeilern zwischen den Bogen scheinbar getragen 
wurde. Es ergiebt sich hieraus, dass diese Halbsäulen, 
da sie den breiten Bogen zwischen sich hatten, in grosser 
Entfernung von einander standen, dass daher jeder Ge- 
danke an die Säulenstelluilg des griechischen Baues fort- 
iiel, und nur eine schwache Erinnerung an die Verbindung 
des Tragens blieb. Auf der Aussenseite des graden Ge- 
bäudes, das die Scena und manche Räume für scenische 
Vorbereitungen und Magazine enthielt, wurde häufig ein 
Portikus angebracht.
	        
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