Theater
und
Amphitheater.
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nie verlassen und die Architekten dachten darauf, durch
künstliche Vorrichtungen mancher Art, diese beabsich-
tigte Wirkung zu sichern und, zu verstärken. Zwischen
den Sitzen liefen, in der Richtung des Halbmessers der
Kreislinie, Treppen hinauf, welche die Sitzreihen in meh-
rere Dreiecke oder Keile abtheilten, und auf denen das
herbeiströmende Volk mit Bequemlichkeit zu den Plätzen,
welche theils gewissen Ständen vorbehalten, theils durch
vertheilte Marken vergeben waren , gelangen konnte.
Dieser ganze Bau der Sitzreihen ruhte nun in den römi-
schen 'l'heatern auf einem mächtigen Unterbau von Pfeilern
und Wölbungen, die sich gewöhnlich in drei Stockwerken
übereinander erhoben, und Gänge bildeten, welche theils
in Verbindung mit innern Treppen zur Erleichterung des
Ein- und Ausgangs, theils auch zum Untertreten bei
stürmischem Wetter dienten; denn die Theater waren
oben offen oder doch nur durch eine übergespannnte Decke
gegen die Sonne und leichte Regenschauer gesichert.
Das Aeussere des Unterbaues behielt natürlich sowohl
die Kreislinie als die Eintheilung der Stockwerke bei.
Diese letzten bestanden aus Bogenöifnungen, über denen
ein Gebälk fortlief, welches von Halbsäulcn oder Pilastern
an den Pfeilern zwischen den Bogen scheinbar getragen
wurde. Es ergiebt sich hieraus, dass diese Halbsäulen,
da sie den breiten Bogen zwischen sich hatten, in grosser
Entfernung von einander standen, dass daher jeder Ge-
danke an die Säulenstelluilg des griechischen Baues fort-
iiel, und nur eine schwache Erinnerung an die Verbindung
des Tragens blieb. Auf der Aussenseite des graden Ge-
bäudes, das die Scena und manche Räume für scenische
Vorbereitungen und Magazine enthielt, wurde häufig ein
Portikus angebracht.