Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Theater 
und 
Amphitheater. 
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endlich die N aumachie; man liess grosse Plätze aus- 
graben, mit YVasser füllen und ganze Flotten prachtvoll 
gerüsteter Schiffe sich bekriegen. Julius Caesar begann 
diesen Luxus, noch Domitian liess eine neue, die bis- 
herigen an Grösse übertreffende Naumachie bauen. 
Bei den baulichen Anlagen für diese Spiele gingen 
die Römer wieder von roher Strenge zu üppiger Pracht 
über; jene edle Mitte, Welche die Sache selbst einfach 
und ungezwungen Walten lässt, kannten sie nicht. Bis 
zur Zeit der Scipionen standen die Zuschauer der Theater 
gemischt umher; man begann dem Senat, dann allem 
Volke Sitze anzuweiseil. Aber eine Reihe von Jahren 
hindurch erregte dies noch, als eine Weichlichkeit, A11- 
stoss; ein Senatuscousult auf Betrieb des Consuls Scipio 
Nasica verbot in Zukunft in der Stadt oder im Umkreise 
einer Meile solche Sitzplätze zu errichten. Doch dies 
strenge Gesetz wurde nicht lange beobachtet; nun baute 
man anfangs zwar nur hölzerne Gerüste, aber man stat- 
tete sie bald verschwenderisch aus, mit Malereien, mit 
purpurnen Decken. Alle andern übertraf (noch nicht 
100 Jahre nach jenem Verbot) Marcus Scaurus, der Stief- 
sohn des Sillla, bei dem Bau des Theaters , während 
seines Aedilenamts; obgleich von Holz, war es mit Plat- 
ten von Marmor, Glas und Gold belegt, mit Marmorsäulen 
und Erzstatuen geschmückt, mit Gemälden und Teppichen 
bedeckt und fasste achtzigtausend Zuschauerin). Drei 
Jahre später baute Pompejus mit soliderm Luxus ein 
ü) Unser Berichterstatter, Plinius, beschreibt es als ein Werk 
wahnsinniger Ueppigkeit, grösser als selbst die für die Ewigkeit 
bestimmten Monumente; er erschrickt, hier schon die Zahl von drei- 
hundert sechszig Säulen in derselben Stadt zu linden, wo es noch 
vor Kurzem ein strafbarer Aufwand erschien, wenn ein reicher Bürger 
sein Haus mit sechs Säulen schmückte. Plin. H. n. 36. 24. 7.
	        
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