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Römische
Architektur.
einen ebenen Thalgrund zwischen zwei hügeligen An-
höhen, auf welchen dann die Sitzstufen für die Zuschauer
entweder in Stein gelegt, oder für die Zeit der Spiele
in Holz errichtet wurden. Selbst das Stadium zu Olympia
scheint nur von dieser letzten Art gewesen zu sein.
Gladiatoren endlich und gar 'l'l1ierkämpfe wurden den
Griechen erst unter der römischen Herrschaft bekannt.
In Rom dagegen hatten die Schauspiele von Anfang
an einen ganz andern Charakter. Sie waren nicht auf
die Bessern des Volks, sondern auf die Neugierde des
rohen Haufens berechnet, sie sollten den Pöbel beschäf-
tigen oder gevsiinneil. Im einheimischen Bühnenspiele
herrschte von Alters her ein (lerber Volkswitz mit einer
satyrischen Richtung; die feinere Komödie, noch mehr
die Tragödie wurden erst später als Nachahmung der
Griechen eingeführt. Niemals erlangte das Drama die
populäre Bedeutung der Fechterspiele; wir sahen schon
oben, welche Ausdehnung diese erhielten. Bald genügten
diese nicht, man fügte die Kämpfe wilder Thiere hinzu.
Anfangs zeigte man bei den Triumphen die seltenen Thiere
aus der Kriegsbeute; Metellus nach seinem Siege über
die Karthager gab mit den Elephanten das Beispiel.
Darauf stellte man Jagden auf solche Thiere an; endlich
raffinirte man das Schauspiel dadurch, dass man ver-
schiedene Arten der Thiere auf einander hetzte. Man
überbot sich in der Zahl und Seltenheit, Pompejus liess
einmal 600 Löwen jagen, August rühmt sich der gewal-
tigen Zahl wilder Thiere aller Art, die er der Schaulust
des Volkes vorgeführt. Um auch Amphibien zu zeigen,
setzte man die Arena unter Wasser und liess nun das
Krokodil, das Nilpferd,
Die höchste Steigerung
die Robbe mit Bären kämpfen.
der Schaugefechte War dann