Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Ehrensäulen. 
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hervor, sie ist wesentlich Stütze. In dieser Form der 
Ehrensäule verdrängte die riesige Ausdehnung jeden Ge- 
danken an das 'l'ragen einer entsprechenden horizontalen 
Masse, und wir haben daher dabei immer das Gefühl 
einer unvollendeten Erscheinung, eines kopflosen Körpers. 
Noch unerfreulicher wird sie, wenn der Stamm mit Reliefs 
und zwar mit herumgewundenen bedeckt ist, deren For- 
men und Linien der Richtung des Stammes widersprechen 
und bei denen selbst der Anblick des Bildlichen durch 
diese Windungen zu sehr verhindert ist, um für die Ver- 
letzung des Architektonischen zu entschädigen. 
Neben der Rücksicht auf den kriegerischen Ruhm 
war im römischen Volksleben die auf die öffentlichen 
Spiele zurErgötzung des herrschenden Volkes sehr wich- 
tig. Die Theater für dramatische Vorstellungen, die 
Amphitheater , in Welchen das beliebte , grausame 
Schauspiel der Kämpfe von Gladiatoren oder wilden Thie- 
ren gegeben wurde, später die N aumachien , welche 
durch eine künstliche Vorrichtung unter Wasser gesetzt 
und als Schauplatz "für Schilfsgefechte dienen konnten, 
endlich die Rennbahnen (Circus) gehörten hieher. Auch 
in dieser Beziehung waren die Bedürfnisse und Vorrich- 
tungen der Römer anders als die der Griechen. Bei 
diesen war sowohl in dramatischen oder musikalischen 
Vorstellungen als bei den Kampfspielen und körperlichen 
Uebnngen stets das Geistige oder Sittliche überwiegend; 
der Genuss künstlerischer Leistungen oder der Wetteifer 
edler menschlicher Kräfte. Prachtvolle Vorrichtungen für 
diesen Zweck waren ihnen nicht Bedürfniss. Sie schlos- 
sen sich wie bei den 'l'heatern so auch bei der Anlage 
der Stadien, der läampfplätze und Rennbahnen gewöhnlich 
an eine günstige Localität an. Wo möglich wählten sie
	        
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