Triumphbogen.
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namentlich den siebenarmigen Leuchter zeigen. Ausser-
halb Roms ist der Bogen der Sergier zu Pola in Istrien
(aus der Zeit des August) vielleicht der schönste. Er
hat zwar nur eine Oeffnung und nicht freistehende Säu-
len, aber grade dadurch sind bedeutende architektonische
Vortheile erlangt; denn die gekuppelten Säulenstämme
(korinthischer Ordnung, wohl kannelirt) rücken nun ziem-
lich nahe aneinander, und der äussere bildet auch die
Ecke des Baues, so dass er mit drei Vierteln seiner
vollen Ründuilg hervortritt. Das Monument erhält dadurch
bei treiflicher Ausführung und übrigens guten Verhält-
nissen ein äusserst kräftiges Ansehen, das Bild römischer
Kraft und Würde. Dem August selbst sind die Bogen zu
Rimini (ein sehr grosser aber einfacher Bau mit vortreff-
licher Sculptur) und die zu Aosta und Susa gewidmet.
Auch der Bogen zu Orange, den man gewöhnlich aber
irrig den Bogen des Marius nennt und dessen eigentliche
Beziehung nicht bekannt ist, gehört zu den- schönem.
Neben den 'l'riu1nphb0gei1 kann ich wegen der Aehn-
lichkeit der Bestimmung die Ehrensäulen erwähnen.
Auch in Griechenland kamen einzelne, Säulen als Denk-
mäler vor; doch immer in bescheidener Grösse , auf
Gräbern oder auch wohl für die Sieger in den choragi-
sehen Spielen, wo sie dann die Bestimmung hatten, den
Dreifuss zu tragen. In Rom waren dagegen Ehrensäulen
auch für grössere, öffentliche Zwecke schon frühe be-
kannt. Man darf nur an die Columna rostrata des Duillius
erinnern, dieselbe, welche durch ihre Nähe der Redner-
bühnc den Namen gab. Bekanntlich wurde sie nach dem
Seesiege über die Karthager errichtet, und an ihrem
Stamme deshalb mit der Form von Schiffsschnäbeln, ohne
Zweifel nicht eben architektonisch schön, geschmückt;