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Römische
Architektur.
kröpfung) oder bei beiden gemeinschaftlich (als Risalit)
vertreten, was denn auch in der Attika einen ähnlichen
Vorsprung erforderte. Grössere Bogen erhielten einen
dreifachen Durchgang, ausser dem Hauptthore in jedem
der Seitenpfeiler eine kleinere Pforte, begreiflicher Weise
für die Zuschauer, welche dem Wagen des Triumphators
zunächst folgten, wodurch denn das ganze Gebäude mehr
Haltung und Bedeutung gewannäi).
Unter den auf uns gelangten Triumphbogen (man
darf fast dreissig rechnen) gehören die beiden in Rom
erhaltenen des Septimius Severus und des Constantin zu
den schönsten und reichsten, beide mit drei Pforten und
freistehenden Säulen. Auch rühren sie der Eründung
nach nicht ganz aus der späten Zeit der Kaiser her,
deren Namen sie führen. Denn der des Constantin ist
aus den Fragmenten von einem abgebrochenen 'l'rajans-
bogen errichtet und wir können deutlich erkennen, wel-
che Theile jenem älter-n angehören und welche hinzuge-
kommen sind. Der des Severus aber ist in der räumlichen
Eintheilung im Wesentlichen eine Nachahmung jenes
dem 'l'rajan gewidmeten Bogens. Der dritte der grössern
Triumphbogen in Rom, der des Titus, ist einfacher, ohne
Seitenpforten; wie schon erwähnt, {inden wir an den
Kapitälen "seiner Halbsäulen zuerst die zusammengesetzte
Form. Die Reliefs dieses Bogens, die zu den besten
römischen Arbeiten gehören, sind auch dadurch interes-
saut, dass sie die Trophäen des jüdischen Krieges,
Auf einer Münze, wahrscheinlich aus AugusUs Zeil, sieht
man neben dem Triumphbogen kleinere Pforten, als Durchgang für
das Volk erbaut. Bei einem andern Bogen zur Feier des mit. der
Wiedererobcrung der unter Crassus verlorncn Feldzcichen verbundenen
Sieges waren die drei Durchgänge von gleicher Höhe. Vielleicht also
bildete sich jene schönere Form erst. später.