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Römische
Architektur.
Götzen
dem
römischen
Volke
das
Bewusstsein
seiner
bessern Sitte und seiner Macht erneuern. Tempelgeräth
und andere Kostbarkeiten, Schmuck und Waffen der
Besiegten, Bilder der unterworfenen Städte durften dann
überall nicht fehlen. Der Tag des Triumphes War ein
allgemeines Fest, die Verhandlungen des Forums ruhten,
alle Tempel waren geöffnet, das Volk erhielt Spenden,
der Soldat durfte sich von der Strenge der Disciplin
durch freiesten Scherz erholen, die eroberten Schätze,
wenn sie dessen würdig waren, wurden in den Tempeln
niedergelegt. Da war es denn natürlich , dass schon
frühe die Sitte der Errichtung eines Bogens aufkam,
durch welchen der Triumph auf festgesetzter Strasse
einherzog, welcher den Weg bezeichnete und das Volk
auf das bevorstehende Fest vorbereitete. Die Form der
Bogenthore innerhalb der Städte war in Italien nicht neu;
namentlich kannte man die sogenannten Janusbogen,
Doppelthore mit Eingängen auf allen vier Seiten, für
einen Kreuzweg berechnet, die sich besonders an der.
Märkten fanden. Daher richtete man bald auch die Ehren-
bogen zu bleibenden Zierden der Stadt ein , und schmückte
sie mit Marmor und Bildwerk. Dieser Gebrauch, der
sich ursprünglich nur auf Rom bezog, wurde bald nach-
geahmt. Die Städte der Provinz, die durch schmeich-
lerische Ehrenbezeugungen in der Gunst mächtiger Pro-
consuln sich zu überbieten trachteten, unterliessen auch
nicht den durchziehenden Feldherrn mit Ehrenpfortcn nach
Art der Triumphbogen zu empfangen. Auch andre Ver-
dienste um die öffentliche Wohlfahrt, besonders Strassen-
und Hafenbautcn wurden ebenfalls durch Ehrenbogen
anerkannt, und die bedeutende Zahl solcher auf uns ge-
kommenen Bauwerke , in Asien und Griechenland , in