Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Römische 
Architektur. 
Säulenhalle. Der Gedanke eines Gebäudes solcher Art 
war also nicht italischen Ursprungs, wohl aber sagte er 
den Bedürfnissen der Römer so sehr zu, dass sie ihn 
sich ganz aneigneten. Die erste Basilika in Rom soll 
Cato errichtet haben, beim Untergange der Republik zählte 
man aber schon sieben, unter denen die des Paulus Aemi- 
lius ihrer Grösse und Prachtvwegen berühmt war. Höchst 
wahrscheinlich gaben sie zuerst ein Mittel, den Andrang 
der Geschäfte auf dem Forum etwas zu vermindern, in- 
dem ein Theil derselben in diese, daran angränzenden 
Gebäude überging. Die Vermehrung der Processe bei 
einem so vorzugsweise juristischen Volke machte bald 
auch diese ersten Basiliken unzureichend und dieser Um- 
stand, wie uns ausdrücklich von alten Schriftstellern ge- 
sagt wird, veranlasste die Gründung mehrerer. Die Form 
dieser Gebäude wurde dann mannigfaltig verändert, je 
nachdem die Localität es mit sich brachte, oder der eine 
oder der andere der beiden damit verbundenen Zwecke 
vorherrschte. Sie bestanden wesentlich aus zwei Thcilen, 
aus einer grossen, halbkreisförmigen Nische, an deren 
Wand die Richter ihre Sitze hatten, und einer davor 
liegenden länglichen Säulenhalle für den Geschäftsverkehr 
der Handelsleute. Diese Halle mass in der Breite ein 
Drittel oder die Hälfte der Länge, und enthielt einen 
grössern Mittelraum, um welchen auf allen vier Seiten 
herum ein Portikus lief, der etwa ein Drittel der Breite 
des Mittelraums hatte. Gewöhnlich bestand dieser Por- 
tikus (aus zwei Stockwerken  während das Mittelschiff 
 IWie sehr dies das Eigenthiimliche der Basilika war, sahen 
wir aus einer Aeusserung Vitruvs VI.5., wo er bei der Aufzählung 
mehrerer Arten von Speisesälen, die eine, die s. g. ägyptische, be- 
schreibt, welche sich von den andern dadurch unterschied, dass sie
	        
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