Basiliken.
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gelegen, dass sie ziemlich nahe
und so von dem alten Forum bis
aneinander gränzten.
an das Marsfeld eine
Reihe von Säulenhallen bildeten, mit deren Pracht sich
nicht leicht eine andere Stadt messen kann. Ueberaus
wenig ist uns von dieser Herrlichkeit erhalien, und kaum
will es unsern Archäologen gelingen, sich auch nur über
die Lage aller dieser Gebäude Gewissheit zu verschaf-
fen. Die Anschauung eines Forums in kleinerm Maass-
stabe gewähren uns die Ruinen von Pompeji; wir sehen,
wie auch hier in einer Landstadt öffentliche Gebäude und
Tempel sich aneinander reihten, und Säulenhallen und
Bildwerk zum Schmucke des Versammlungsplatzes dien-
ten. Wir dürfen hienach das eigentliche Forum keines-
weges wie einen Markt in unserm Sinne denken, auf
dem nur die Geschäftigkeit des kleinen bürgerlichen Ver-
kehrs ihr Wesen treibt; es erscheint vielmehr wie ein
grosser unbedeckter Saal oder Hofraum, mit der regel-
mässigen Umgebung öffentlicher Gebäude, in welchen die
höhern städtischen Geschäfte, die Verhandlungen der
Regierung oder der Gerichte betrieben wurden.
Bei Weiterer Entwickelung des römischen Staats-
wesens wurde ein Theil dieser öffentlichen Geschäfte
besondern Gebäuden zugewiesen, unter denen die Basi-
liken die merkwürdigsten waren, Gebäude welche zu-
gleich für die Gerichtssitzungen und als Börse der Han-
delsleute dienten. Ihren griechischen Namen hatten sie
von einer Halle in Athen, in welcher der Archon Basileus
(ein Beamter, der ungeachtet der Vertreibung der Tyran-
nen den Königsnamen behielt) Gericht hielt, und die
deshalb Stoa basilike, die königliche Halle, genannt wurde.
Die griechischen Schriftsteller nennen daher auch diese
römischen Basiliken gewöhnlich schlechtweg Stoa, die