G attungen
der
Gebäud e.
Forum.
443
hier die Gattungen der Gebäude sondern. Eine Ver-
gleichung mit verwandten griechischen Anlagen wird dazu
dienen, uns das Eigenthümliche der römischen Bedürfnisse
klarer zu machen.
Ein gemeinsanies Erforderniss für beide Völker war
zunächst das Forum. Jede Stadt musste Plätze haben,
auf denen die öffentlichen Verhandlungen, die Volksver-
sammlungen, die Wahlen der Beamten statt fanden. Schon
bei den Griechen wurden gewisse Plätze ausschliess-
lieh für solche politische Zwecke bestimmt und von den
Märkten, welche für den Handel dienten, unterschieden;
man umgab sie mit Säulengängen oder mit öffentlichen
Gebäuden. "In Italien sonderte man nicht ganz so scharf;
man machte die Säulenhallen breiter oder setzte ein zwei-
tes Stockwerk darauf, und gestattete den Wechslern
hier ihre Buden aufzuschlagen. Der Geldverkehr, den wir
in Rom noch spät in den Händen der Ritter finden, er-
schien in Italien immer als ein Geschäft, dessen sich die
Edeln nicht zu schämen hatten; ihre Aristokratie hing
mit der Macht des Vermögens enge zusammen. Man
machte ferner das Forum in Italien länger, weil es zu-
gleich in früherer Zeit zu Feehterspielen diente. Dagegen
schlossen sich auch hier (wenigstens später, denn anfangs
waren auch Privatgebäude am Forum) nur öffentliche
Gebäude an, mit denen allmälig die weitern Umgebungen
des Platzes besetzt wurden. Es waren zunächst Tempel,
die in Rom oft zu den Versammlungen des Senats dienten,
dann die Gerichtshalle , das Schatzhaus, Gefängniss,
Räume für die Aufbewahrung öffentlicher Archive und für
ähnliche Zwecke. Das Nähere über die Anordnung des
alten römischen Forums ist schwer festzustellen und ge-
hört nicht zu unserer Aufgabe; jedenfalls war es mit