Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Das 
Pantheon. 
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Zusatz, ein angefügter Schmuck, der nicht aus dem 
Ganzen hervorgegangen ist. In der 'l'hat wird aus ver- 
schiedenen Umständen wahrscheinlich, dass sie nicht im 
ursprünglichen Plane lag, sondern erst nach Vollendung 
des Rundbaues, wiewohl noch durch Agrippa, hinzukam. 
Es mochte eine ästhetische N othwendigkeit sein, welche 
dies veranlasste; denn die hohe Mauer des Unterbaues 
ohne andere Zierde als die einer einfachen Thür, würde 
schwerfällig und plump , wie ein unförmlicher Thurm da 
gestanden haben, und es bedurfte eines Vorbaues, der 
auf die heitere Feierlichkeit des Tempels vorbereitete. 
Auch ist die grade Linie dem Auge so wesentlich in der 
Architektur, dass sie wenigstens in einer Vorhalle ange- 
geben sein musste. 
Bekanntlich ist das Pantheon vollständiger erhalten, 
als irgend ein anderes antikes Gebäude. Schon im frühen 
Mittelalter zur Kirche geweiht, hat es nur den reichen 
lilrzsclnnuck verlorend), und Heiligenbilder sind an die 
Stelle der heidnischen Götter getreten. Auch im Aeussern 
hat es" nur durch die Hinzufügung zweier überaus häss- 
licher Glockenthürme und durch die Erhöhung des Erd- 
bodens gelitten; denn ursprünglich führten sieben Stufen 
in den Portikus: wodurch das Ganze minder schwer auf 
den Boden lastete, sich selbstständiger erhob. 
Bei dieser einfachen Regelmässigkeit des Gebäudes 
ist es recht anschaulich, dass eine vollständige Verschmel- 
zung der griechischen Säulenarchitektur mit dem Princip 
der Wölbung und des Rundgebäudes nicht wohl möglich 
ü) Noch ilnJahre1632 wurde der Portikus seiner Bronce beraubt, 
um daraus das kolossale und höchst unschöne Tabernakel der Peters- 
kirche zu Rom zu giessen. Es geschah unter Pabst Urban Vlll. und 
die Römer wilzelten: Quod non fecerunt Barbari, fecerunt Barberini.
	        
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