Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Römische 
Architektur 
Attika fortlaufen und in der Oelfnung jeder Nische durch 
zwei korinthische Säulen und zwei ihnen entsprechende 
Pilaster getragen werden. Die der Thür gegenüber lie- 
gende Nische und die beiden äussersten zur Rechten und 
Linken bilden innerlich eine Ründung, die vier andern 
sind eckig. Die Kapitale der Säulen und andre Details 
waren von Bronce, das Gewölbe mit einfachen, vergol- 
deten Kassetten geschmückt. Sehr merkwürdig ist, dass 
die Kuppel oben eine Lichtöffnuug von 26 Fuss hat, der 
Fussboden hat deshalb eine leichte Senkung nach der 
Mitte zu, wo kleine Löcher zum Ablaufen des Regen- 
wassers angebracht sind. Im Aeussern erscheint die 
Kuppel bei WVeitem flacher, Weil die Mauer höher hinauf 
gezogen ist. Dies hatte theils den Zweck der Sicherung 
des Gewölbes durch eine kräftigere Widerlage, theils 
war es aber auch erforderlich, um dem Auge einen Theil 
der Kuppel zu verbergen; denn durch dieselbe Höhe, 
welche das Innere so schön macht, würde sie von Aussen 
lastend und ungeschickt erscheinen. Die Kugelform ist 
so sehr das Bild eines festen innern Zusammenhangs, 
dass die Halbkugel (zumal da man im Aeussern ihre 
Höhlung nicht sieht) wie eine compacte, gewaltige Masse 
auf den Unterbau gelastct haben würde, wenn derselbe 
nur gleiche Höhe wie diese Halbkugel gehabt hätte. An 
den runden Unterbau schliesst sich dann eine geräumige 
Vorhalle an, auf sechszehn korinthischen Säulen in drei 
Reihen, von denen die vordere acht enthält, mit einem 
Giebeldache bedeckt. Es lässt sich nicht verkennen, 
dass dieser Giebel und überhaupt die gradlinige Form 
des Portikus sich der runden des Gebäudes nicht ganz 
harmonisch anschliesst; noch deutlicher als bei dem ge- 
wöhnlichen römischen Prostylos ist diese Vorhalle ein
	        
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