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Römische
Architektur
Attika fortlaufen und in der Oelfnung jeder Nische durch
zwei korinthische Säulen und zwei ihnen entsprechende
Pilaster getragen werden. Die der Thür gegenüber lie-
gende Nische und die beiden äussersten zur Rechten und
Linken bilden innerlich eine Ründung, die vier andern
sind eckig. Die Kapitale der Säulen und andre Details
waren von Bronce, das Gewölbe mit einfachen, vergol-
deten Kassetten geschmückt. Sehr merkwürdig ist, dass
die Kuppel oben eine Lichtöffnuug von 26 Fuss hat, der
Fussboden hat deshalb eine leichte Senkung nach der
Mitte zu, wo kleine Löcher zum Ablaufen des Regen-
wassers angebracht sind. Im Aeussern erscheint die
Kuppel bei WVeitem flacher, Weil die Mauer höher hinauf
gezogen ist. Dies hatte theils den Zweck der Sicherung
des Gewölbes durch eine kräftigere Widerlage, theils
war es aber auch erforderlich, um dem Auge einen Theil
der Kuppel zu verbergen; denn durch dieselbe Höhe,
welche das Innere so schön macht, würde sie von Aussen
lastend und ungeschickt erscheinen. Die Kugelform ist
so sehr das Bild eines festen innern Zusammenhangs,
dass die Halbkugel (zumal da man im Aeussern ihre
Höhlung nicht sieht) wie eine compacte, gewaltige Masse
auf den Unterbau gelastct haben würde, wenn derselbe
nur gleiche Höhe wie diese Halbkugel gehabt hätte. An
den runden Unterbau schliesst sich dann eine geräumige
Vorhalle an, auf sechszehn korinthischen Säulen in drei
Reihen, von denen die vordere acht enthält, mit einem
Giebeldache bedeckt. Es lässt sich nicht verkennen,
dass dieser Giebel und überhaupt die gradlinige Form
des Portikus sich der runden des Gebäudes nicht ganz
harmonisch anschliesst; noch deutlicher als bei dem ge-
wöhnlichen römischen Prostylos ist diese Vorhalle ein