Das
ionische
Kapitäl.
Welche seitwärts und nach der Tiefe zu weiter ausladen,
als der Echinus. In der Mitte jeder Volute, im Auge
derselben, sehen wir das Ende jener gerollten Fläche,
verfolgen dann seine spiralförmigen Wendungen bis die
äusserste derselben über den Echinus gradlinig und ho-
rizontal fortläuft und so in die Voluta der andern Seite
übergeht, deren Windung wir dann wieder von aussen
nach innen und bis zu ihrem Endpunkte verfolgen können.
Die Zwischenräume der Windungen der Voluta sind,
damit diese hervortreten, leicht ausgehöhlt und bilden den
sogenannten Kanal, der sich dann auch unter der hori-
zontalen Verbindung beider Voluten in der Mitte des
Kapitäls fortsetzt. Sehr viel einfacher ist die Seitenang
sieht des Kapitals; denn hier sehen wir nur von dem
Rande der beiden Voluten an den Stoff, aus Welchem sie
gebildet sind, nach der Mitte zu und bis zu dem lingirten
Bande, welches die Masse zusammenhält, abnehmend,
so dass sich nur zwei trichterförmige, polsterartige Mas-
sen mit einander verknüpft darstellen. Die Platte endlich,
welche diesem Kapital aufliegt, ist nicht nur, wie gesagt,
bedeutend niedriger wie die des dorischen Styls, sondern
selbst ziemlich unscheinbar. Sie ragt auch in horizontaler
Beziehung nicht über das Kapitäl hinaus, sondern er-
reicht nach vorn hin nicht völlig die Ausladung des
Echinus, und nach der Seite zu noch nicht einmal den
Anfang der Schneckenwindlmgen- Es ist einleuchtend,
dass dieser geringe Umfang der Platte mit jenen Schnecken-
windungen in Verbindung steht, indem ein Druck auf den
mittlern Theil die Biegung der elastischen Masse zu
begünstigen scheint. Eine eigene Schwierigkeit entstand
durch die Form dieses Kapitäls an den Ecksäulen. Hätte
man diese grade so wie die übrigen gebildet, so wäre