Details.
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mischen Sinne schwerer und voller ausfielen.
Säulenarten entstanden auf diese Weise nicht.
Eigne
In der Form des Säulenstammes, in den Kanneluren
und der Basis folgte man bei dieser römischen Ordnung
ganz den griechischen Vorbildern korinthisehen Styls, doch
nicht ohne manche Abweichungen. Bei den Griechen
hatten die Säulenstämme immer Kanneluren; die Römer
setzten sich hierüber nicht selten hinweg. Höchst wahr-
scheinlich war es der Luxus des Materials, der dies ver-
anlasste. Der Granit, den sie nicht selten brauchten, War
zu hart um diese Bearbeitung leicht anzunehmen; bei
kostbaren, buntfarbigen Marmorarten wäre aber die Pracht
des Stoffes durch die Schatten der Kannelureil verdunkelt
worden. So gewöhnte man sich an den glatten Stamm
und brauchte ihn auch da, wo solche Gründe nicht statt-
fanden. Auch hier finden wir wie sehr den Römern der
zarte Schönheitssinxl der Griechen fehlte, denn der glatte,
cylindrische Stamm hat immer etwas Rohes, dem kunst-
reichen Werke Unangemessenes. Manchmal gaben sie
auch nur den beiden obern Dritteln des Säulenstammes
die Kanneluren, während sie das untere glatt liessen,
wie wir dies namentlich in Pompeji finden. In andern
Fällen wurde die Ilöhlung der Kanneluren am untern 'l'heile
des Stammes durch Rundstäbe ausgefüllt.
Will man die Säule mit dem römischen Kapitäl als
eine besondere Ordnung betrachten, so waren es vier,
welche in den römischen Bauten vorkamen; ausser der
ionischen und korinthischen, die römische und toseanlische.
Diese war ohne Zweifel nicht mehr ganz dieselbe, welche
die Etrusker gebraucht hatten, sondern aus einer Ver-
schmelzung der etruskischen Form mit der dorischen
entstanden. Sie bestand aus einem Stamme, der schlanker