Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Details. 
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mischen Sinne schwerer und voller ausfielen. 
Säulenarten entstanden auf diese Weise nicht. 
Eigne 
In der Form des Säulenstammes, in den Kanneluren 
und der Basis folgte man bei dieser römischen Ordnung 
ganz den griechischen Vorbildern korinthisehen Styls, doch 
nicht ohne manche Abweichungen. Bei den Griechen 
hatten die Säulenstämme immer Kanneluren; die Römer 
setzten sich hierüber nicht selten hinweg. Höchst wahr- 
scheinlich war es der Luxus des Materials, der dies ver- 
anlasste. Der Granit, den sie nicht selten brauchten, War 
zu hart um diese Bearbeitung leicht anzunehmen; bei 
kostbaren, buntfarbigen Marmorarten wäre aber die Pracht 
des Stoffes durch die Schatten der Kannelureil verdunkelt 
worden. So gewöhnte man sich an den glatten Stamm 
und brauchte ihn auch da, wo solche Gründe nicht statt- 
fanden. Auch hier finden wir wie sehr den Römern der 
zarte Schönheitssinxl der Griechen fehlte, denn der glatte, 
cylindrische Stamm hat immer etwas Rohes, dem kunst- 
reichen Werke Unangemessenes.  Manchmal gaben sie 
auch nur den beiden obern Dritteln des Säulenstammes 
die Kanneluren, während sie das untere glatt liessen, 
wie wir dies namentlich in Pompeji finden. In andern 
Fällen wurde die Ilöhlung der Kanneluren am untern 'l'heile 
des Stammes durch Rundstäbe ausgefüllt. 
Will man die Säule mit dem römischen Kapitäl als 
eine besondere Ordnung betrachten, so waren es vier, 
welche in den römischen Bauten vorkamen; ausser der 
ionischen und korinthischen, die römische und toseanlische. 
Diese war ohne Zweifel nicht mehr ganz dieselbe, welche 
die Etrusker gebraucht hatten, sondern aus einer Ver- 
schmelzung der etruskischen Form mit der dorischen 
entstanden. Sie bestand aus einem Stamme, der schlanker
	        
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