Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Etrusker. 
heiten 
des Lebens 
erhielt. 
einen ernsten Charakter, 
dieses 
ja sogar etwas 'l'rübes. Deshalb erschienen die BJu-usker 
den Römern denn auch als besonders fromm. Dies Volk, 
sagt Livius, wer vor allen andern der Religion ergeben, 
um so mehr als es in allen Künsten zur Uebung dersel- 
ben ausgezeichnet war. Eben dieser trübe Ernst musste 
auch die Sehnsucht nach einem bessern Zustande herbei- 
führen. Diese spricht sich zunächst schon in den Mythen 
der italischen Völker von einem verlernen goldnen 
Zeitalter aus, Welches die WVelt unter der Herrschaft des 
Janus und Saturnus erlebt hatte; eine Sage, die bei den 
heiteren, vorwärts strebenden Griechen nicht so ausgebil- 
det war. Ebenso steht mit diesem 'l'rübsinne in Verbin- 
dung die stete Rücksicht der alten Etrusker auf das Leben 
nach dem Tode. Die Griechen kannten schon in ihren 
Ileroeilsagen einen Ort der Strafen, welche die Götter 
verhängt hatten, sie sangen später auch wohl (vielleicht 
nach eleusinischen Geheimlehren, vielleicht auch nur in 
poetischer Begeisterung] von den glücklichen Inseln der 
Seligen a). Aber im Ganzen war ihnen Elysium ein 
Schattenreich thatenloseil, "freudenlosen Beharrens, dessen 
sie nicht gern und nicht leicht gedachten. Mit der ehren- 
vollen Bestattung, mit der Sicherung des N aehrulnns war 
alles gegeben, Worauf sie für ihre Verstorbenen An- 
spruch machten. Den Tod bildeten sie als den lieblichen 
Knaben, der die Fackel senkt, die Gräber schmückten 
sie mit heitern, anspruehslosen Formen. Mit liebenswür- 
digem Leichtsinn eilten sie vorüber, um den Ernst der 
Todesgedanken nicht aufkommen zu lassen. Ganz anders 
war der Sinn der Etrusker. Die Rücksicht auf ein Leben 
nach dem Tode war bei ihnen vorherrschend, es verbanden 
Pimlar 
Olymp. 
vxl. 
109. 
und 
den 
Klagelieslcru.
	        
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