Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

24 
Griechische 
Architektur. 
des Stammes, die senkrecht und in der ganzen Höhe 
desselben herunterlaufen und durch hervortretende Stäbe 
begränzt und von einander getrennt sind. Man hat den 
Zweck dieser Verzierung darin gesucht, dass sie dazu 
diene, die runde Form der Säulen, die aus der Ferne 
oder beim lilangel scharfen Sonnenlichtes leicht übersehen 
werden könnte, deutlicher hervorzuheben. Dies werde, 
führt man an, dadurch erreicht, dass man auf dem run- 
denISchafte grade herunterführende, gleiche Abtheilungen 
bilde, durch deren perspectivische Verkürzung an den 
Seiten die Ründung sich zeige. Diese Abtheilungen 
hätte man denn, um sie schärfer zu marquiren und wegen 
der runden Form der Säule, an welcher ein eckiger 
Ausschnitt unharmonisch gewesen sein würde, nach einer 
flachen Höhlung ausgearbeitett). Indessen die Gefahr, 
dass die runde Form dem Auge entgehen könne, scheint 
wenigstens bei solchen Entfernungen, bei denen überhaupt 
noch auf eine architektonische Wirkung zu rechnen War, 
nicht gegründet. Aber allerdings ist es richtig, dass 
durch die Kanneluren , durch ihre Verkürzung an den 
Seiten und durch den Wechsel von Schatten und Licht, 
den sie hervorbringen, der Anblick ein mannigfaltigerer 
und belebterer wird und das Kalte und Spröde der ein- 
fachen Ründung verliert. Besonders charakteristisch und 
wichtig ist, dass durch diese Verzierung, durch das Her- 
vortreten der Stäbe und die Vertiefung der Kanneluren 
das innere Lebensprincip der Kreisform, das Abstossen 
vom und das Einziehen zum Centrum anschaulich wird. 
An den ägyptischen Säulen fanden wir etwas Achnlichcs 
aber doch sehr Verschiedenes, was besonders geeignet 
 ü) Rosenlhal, über die Entstehung und Bedeutung 
tektonischen Formen der Griechen. Berlin 1830. 
der 
archi-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.