Erstes
Kapitel.
D
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E
S
k
G
lm Iveltgeschichtlichen Zusammenhange folgt die
Blüthe des römischen Volkes unmittelbar auf die des
griechischen. Zur Zeit des Verfalls griechischer Freiheit
war Rom, wenige Jahrhumlerte vorher gegründet, soweit
gereift um nach den Zügeln der Ilerrschaft zu greifen.
Noch enger ist das Band, das beide Völker in der Kunste
geschichte verbindet. Denn die römische Kunst war we-
sentlich eine griechische, sie schloss sich nicht bloss an
diese an, sie bekannte sich geradezu als Nachfolgerin und
Schülerin derselben. Anfangs, sagen die römischen Schrift-
steller selbst, was alles tuscanisch, dann griechisch. Sie
sagen damit wohl etwas zu viel, es war nicht ganz
griechisch, mit den griechischen Elementen mischte sich
etwas ihnen Fremdartiges, Italisches. Aber dies Itali-
sche, welches aus der frühern Kunst her sich erhielt
als die Römer ernstlich der griechischen nachstrebten,
wirkte unbemerkt und wider den Willen der Künstler,