Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Vierte 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
gelang, um höheres Interesse zu erwecken. Wir besitzen 
kein malerisches Werk, das wir entschieden dieser Zeit 
zuschreiben können, und werden die Malereien aus römi- 
scher Zeit, Welche uns erhalten sind, und die einiger- 
massen eine Anschauung von den Leistungen auch dieser 
"Epoche geben können, erst später betrachten. Aber schon 
manche Nachrichten, welche aller Wahrscheinlichkeit nach 
sich auf diese Zeit beziehen, zeigen uns, welche Rich- 
tung die Kunst jetzt einschlug. Je  mehr Luxus und 
Kunstliebe sich auf das häusliche Leben beschränkten, 
desto mehr mussten kleinere Darstellungen leicht fass- 
licher Art beliebt werden. Es wird uns ein Maler Py- 
reikos genannt, der auf den Einfall kam, Barbierstubcn, 
Küchenscenen und dergleichen zu malen , eine Gattung, 
Welche man mit einem derben Worte Rhyparographie, 
Schmutzmalerei, nannte. Andre stellten Prospecte und 
Häfen dar; sie wurden Rhopographen genannt. Dass 
diese landschaftlichen Bilder nicht den Ernst und den 
Kunstwerth hatten, den diese Gattung in der neuem Kunst 
erhielt, ist schon früher ausführlich besprochen. Es waren 
nur Prospecte, nur ein heiterer, gleichgültiger Schmuck 
der Wände. Ebenso hatten jene andern Bilder häuslicher 
Scenen gewiss nicht die Bedeutung moderner Genrebilder 
ähnlichen Gegenstandes. Auch hier fehlte den Griechen 
die künstlerische Richtung auf den Zauber der Farbe, 
der eigenthümlichen Beleuchtung, des Halbdunkels und 
der Reflexe. Aber auch hier würden sie diesen techni- 
sehen Mangel überwunden haben , wenn er nicht aus 
einer moralischen Richtung hervorgegangen wäre. Selbst 
als der Sinn sich mehr auf das Privatleben richtete, 
hatte die Häuslichkeit, die 
Bedeutung, wie in unsern 
Stille der Familie nicht die 
Jahrhunderten. Auch nach
	        
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