Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Vierte 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
Polydorus und Athenodorus. Der Gegenstand gehört be- 
kanntlich dem Kreise der treisehen Sagen an. Als die Troer 
sich rüsteten das hölzerne Ross, in dessen Sehooss die 
griechischen Helden verborgen Waren, in die Stadt auf'- 
zunehmen, ahnete Laokoon , der Priester Neptuns, das 
Verderben und warnte eifrig. Für dieses Widerstreben 
gegen die Plane der Götter wurde er gestraft; zwei 
gewaltige Schlangen entwinden sich dem Meere, eilen 
graden Weges zum Altar, Wo Laokoon opfert, umschlingen 
und tödten ihn mit seinen Knaben. Dieser Moment ist 
h-ier dargestellt; wir sehen den Vater und zwei jugend- 
lich zarte Söhne von den gewaltigen Schlangen umschlun- 
gen, im Schmerze des Todes; der jüngere Knabe sich 
heftig windend, der ältere schon mässiger, zum Vater 
aufblickend, dieser zwischen beiden, am meisten von der 
Wuth der Ungeheuer ergriffen, sitzend, das Haupt zum 
Himmel gewendet, den eignen Schmerz und das Leiden 
der Kinder emporrufend. In allen Theilen ist das Werk 
meisterhaft durchgeführt. Die ganze Anordnung  die 
pyramidalische Gestalt der Gruppe (Svelehe die höchste 
Einheit der Handlung hervorbringt und die geschickte 
Unterordnung der Seitenfiguren unter die Hauptperson 
begünstigt), die Schönheit der Linien, die Charakteristik 
desselben Gefühls in den drei verschiedenen Gestalten, 
die treffliche Ausführung der Körper, vor allem aber der 
Zwischen Spälern wird Praxiteles (S.  sogar (S. 12.) ein tyrischer 
l-lercules erwähnt. Als er an die Kaiserpaläste konnmt, will er zuerst 
den Laokoon nennen (opus omnibus praeponendiun); die Bemerkung 
über den Nachlheil gemeinschaftlichen Arbeitens ist eine Einleitung 
dazu. Nun muss er weiter gehen zu andern Zierden der Kaiser- 
paläste. Das verbindet er denn durch das: Similiter Palatinas domos 
Caesarum replevere, so dass offenbar hier nur die örtliche Verbindung 
durch das Similiter angezeigt ist.
	        
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