328
Vierte
Periode
der
griech.
Kunst.
Polydorus und Athenodorus. Der Gegenstand gehört be-
kanntlich dem Kreise der treisehen Sagen an. Als die Troer
sich rüsteten das hölzerne Ross, in dessen Sehooss die
griechischen Helden verborgen Waren, in die Stadt auf'-
zunehmen, ahnete Laokoon , der Priester Neptuns, das
Verderben und warnte eifrig. Für dieses Widerstreben
gegen die Plane der Götter wurde er gestraft; zwei
gewaltige Schlangen entwinden sich dem Meere, eilen
graden Weges zum Altar, Wo Laokoon opfert, umschlingen
und tödten ihn mit seinen Knaben. Dieser Moment ist
h-ier dargestellt; wir sehen den Vater und zwei jugend-
lich zarte Söhne von den gewaltigen Schlangen umschlun-
gen, im Schmerze des Todes; der jüngere Knabe sich
heftig windend, der ältere schon mässiger, zum Vater
aufblickend, dieser zwischen beiden, am meisten von der
Wuth der Ungeheuer ergriffen, sitzend, das Haupt zum
Himmel gewendet, den eignen Schmerz und das Leiden
der Kinder emporrufend. In allen Theilen ist das Werk
meisterhaft durchgeführt. Die ganze Anordnung die
pyramidalische Gestalt der Gruppe (Svelehe die höchste
Einheit der Handlung hervorbringt und die geschickte
Unterordnung der Seitenfiguren unter die Hauptperson
begünstigt), die Schönheit der Linien, die Charakteristik
desselben Gefühls in den drei verschiedenen Gestalten,
die treffliche Ausführung der Körper, vor allem aber der
Zwischen Spälern wird Praxiteles (S. sogar (S. 12.) ein tyrischer
l-lercules erwähnt. Als er an die Kaiserpaläste konnmt, will er zuerst
den Laokoon nennen (opus omnibus praeponendiun); die Bemerkung
über den Nachlheil gemeinschaftlichen Arbeitens ist eine Einleitung
dazu. Nun muss er weiter gehen zu andern Zierden der Kaiser-
paläste. Das verbindet er denn durch das: Similiter Palatinas domos
Caesarum replevere, so dass offenbar hier nur die örtliche Verbindung
durch das Similiter angezeigt ist.