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Griechische
Architektur.
gewöhnlich Säulenordnungen, weil an den Säulen und
besonders an den Kapitälen der Unterschied am deutlich-
sten, auch für den Laien hervortritt, indessen erleiden
auch alle andern 'l'heile in jedem dieser "Style mehrcder
Weniger eine Veränderung. In Griechenland selbst und
bis auf die Zeit der Römerherrschaft gab es nur drei
solcher Säulenordnungen, Welche schon von den Alten
mit den Namen der dorischen, ionischen und korin-
thischen bezeichnet wurden. Zwei andere Stylgattun-
gen, die toskanische und die zusammengesetzte oder
römische Säulenordnung, welche man in neuerer Zeit
gewöhnlich mit jenen dreien gemeinschaftlich zu nennen
pflegt, gehören erst der römischen Zeit an, in Welcher
sie theils durch die Reminiscenz an gewisse altitalischc
Bauformen, theils durch Wlermischung und Corruptionller
griechischen Ordnungen entstanden. Sie sind eigentlich
nur schwache Modiiicationen des dorischen und korinthi-
sehen Styls, und wir haben uns mit ihnen erst später im
geschichtlichen Verlaufe näher zu beschäftigen. Jene
drei Säulenordnungen dagegen müssen wir schon jetzt
bei der Erörterung der einzelnen Glieder berücksichtigen.
Dabei haben diese drei Gattungen auch die Bedeutung
einer historischen Folge, sie waren, wenigstens im eigent-
lichen Griechenland, nicht gleichzeitig entstanden, sondern
der dorische Styl war der früheste, der ionische fand, im
eigentlichen Griechenlande wenigstens, spätere Anwen-
dung, und der korinthische wurde erst in der letzten Zeit
griechischer Blüthe beliebt. Dies indessen wird erst
weiter unten ausführlich betrachtet werden, hier, wo wir
das gesammte Bild der griechischen Architektur von
unserm Standpunkte überblicken, müssen Wir sie neben
einander stellen. Im Wesentlichen verhalten sich jene