Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Griechische 
Architektur. 
gewöhnlich Säulenordnungen, weil an den Säulen und 
besonders an den Kapitälen der Unterschied am deutlich- 
sten, auch für den Laien hervortritt, indessen erleiden 
auch alle andern 'l'heile in jedem dieser "Style mehrcder 
Weniger eine Veränderung. In Griechenland selbst und 
bis auf die Zeit der Römerherrschaft gab es nur drei 
solcher Säulenordnungen, Welche schon von den Alten 
mit den Namen der dorischen, ionischen und korin- 
thischen bezeichnet wurden. Zwei andere Stylgattun- 
gen, die toskanische und die zusammengesetzte oder 
römische Säulenordnung, welche man in neuerer Zeit 
gewöhnlich mit jenen dreien gemeinschaftlich zu nennen 
pflegt, gehören erst der römischen Zeit an, in Welcher 
sie theils durch die Reminiscenz an gewisse altitalischc 
Bauformen, theils durch Wlermischung und Corruptionller 
griechischen Ordnungen entstanden. Sie sind eigentlich 
nur schwache Modiiicationen des dorischen und korinthi- 
sehen Styls, und wir haben uns mit ihnen erst später im 
geschichtlichen Verlaufe näher zu beschäftigen. Jene 
drei Säulenordnungen dagegen müssen wir schon jetzt 
bei der Erörterung der einzelnen Glieder berücksichtigen. 
Dabei haben diese drei Gattungen auch die Bedeutung 
einer historischen Folge, sie waren, wenigstens im eigent- 
lichen Griechenland, nicht gleichzeitig entstanden, sondern 
der dorische Styl war der früheste, der ionische fand, im 
eigentlichen Griechenlande wenigstens, spätere Anwen- 
dung, und der korinthische wurde erst in der letzten Zeit 
griechischer Blüthe beliebt. Dies indessen wird erst 
weiter unten ausführlich betrachtet werden, hier, wo wir 
das gesammte Bild der griechischen Architektur von 
unserm Standpunkte überblicken, müssen Wir sie neben 
einander stellen. Im Wesentlichen verhalten sich jene
	        
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