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teklur.
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genug. Der Luxus zog sich aus dem öffentlichen Leben
in die Häuser der Bürger. Aus dieser Zeit ist die Vor-
halle von zwölf" (lorischexl Säulen vor dem grossen Tem-
pel zu Eleusis, von dem wir in der frühem Periode
sprachen, von Demetrius dem Phalereer errichtet. Sie
ist dem Gebäude Wenig entsprechend und mehr ein Werk
des Prunks als der Schönheit.
Athen
erhielt
auch
mehrere
Gebäude
(lurcln
die
niiicenz der Könige griechischen Geschlechts, welche
die alte Heimath der Kunst und Wissenschaft ehren
wollten. Der Tempelbau des olympischen Jnpiters,
den Pisistratus angefangen hatte, War als ein Werk des
'l'yrannen während der Macht und Freiheit Athens nicht
fortgesetzt worden; jetzt liess Antiochus Epiphanes ihn
neu erbauen, aber nun nicht mehr im Style der übrigen
Gebäude Athens, sondern im korinthischen. Der Tempel
wurde höchst prachtvoll, der grösseste der Stadt, mit
doppeltem Peristyl, zehn Säulen in der Fronte und zwanzig
auf den Seiten. Merkwürdig genug (ein Beweis, wie
sehr die griechische Kunst schon ihre Heimath verlassen
hatte) ward schon hier ein Römer, Cossutius, als Bau-
meister gebraucht; auch jetzt aber wurde der Bau nicht
vollendet, sondern erst unter Irladrian. Es sind nur ge-
ringe Ueberreste von diesem Tempel auf uns gekommen,
wie denn überhaupt, sei es durch einen Mangel der So-
lidität oder aus andern Ursachen, nur weniges von den
Bauten dieser Epoche erhalten ist.
Aus den Nachrichten über dieselben können wir ent-
nehmen, dass der korinmthische Styl fast ausschliesslich
angewendet wurde, der dorische fast ausser Gebrauch
kam. Schon am Schlusse der vorigen-Periode scheint
man ihm nicht mehr günstig gewesen zu sein. Vitruv
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