Städteaxxlagen
und
Prachtwcrlae.
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sie nahm sogar, wie unsre Nachrichten erzählen, etwa
im zweiten Jahrhundert vor Christus, wieder einen neuen
A u fächwung.
Architektur.
In der That hatte die Baukunst jetZtAuYgaben zu
lösen, die ihr in Griechenland nicht gebeten waren; es
galt nicht mehr einzelne Tempel zu bauen, einzelne
Märkte mit Säulenhallen zu schmücken, sondern ganze
Städte neu zu errichten , mit allem was Luxus und
leibliche und geistige Rücksichten erfordern konnten.
So vor allen jenes Alexandrien in Aegypten, dessen
Reiehthum und V olksmenge die Besuchenden in Erstaunen
setzte, wo die königliche Burg den vierten. Theil der
gewaltigen Stadt einnahm, und" unter andern das Grab
Alexanders, das Gebäude, welches zum Aufenthalt grie-
chischer Gelehrten bestimmt, und die gewaltige Bibliothek
die dort zu ihrem Gebrauche gesammelt War, umfasste.
Hier war denn alles griechisch, und die Ptolemäer, die
im Innern des Landes der althergebrachten Weise ihres
Volks in jeder Beziehung, auch in künstlerischer sich
anschlossen, pflegten hier in der Küstenstarlt griechische
Kunst. Mit Alexandrien wetteiferte das grosse Antie-
chien. Auch 'l'r0as, Nicäa, Nicomedia, Prusia in Klein-
asien, und Seleucia am Euphrat, in jener Gegend wo so
viele Städte entstanden und verschwunden sind, Wurden
in dieser Zeit prachtvoll und schnell gebaut. Paläste,
mit allem was die Ueppigkeit eines asiatischen Königs
und der gebildete Geschmack eines Griechen erforderte,
Lusthaiile d) zur Erholung der Bürger und zur Feier
ü) Wie der gewaltige Hain clds Apollo
genannt, den noüh Julian wieder hc-rstellte.
bei
Antiochien .
Daphne