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Dritte
Periode
der
griech.
Kunst.
und Sophokles die nächste Verwandtschaft mit jenen
Seulpturen des Parthenoil, sie stehen auf dem religiös-
mythischen Boden, Euripides weist auf die Vieldeutigkeit
menschlicher Zustände hin. ln der Komödie folgten auf
des Aristophanes bacchisch- erhabenen Rausch die {einen
bürgerlichen Verwickelungen des Menander, in der Historie
der sagenhaft einfachen Darstellung des Herodot die voll
endete politische und psychologische Einsicht des Thir
cydides, in der Philosophie endlich der erhabenen über-
weltlichen Begeisterung des Platon, des Aristoteles klare
Durchdringung des Weltganzen auch in seinen materiel-
len Einzelheiten. Bei alledem ist dieser Gegensatz kein
trennender, die Zeit zerfällt nicht etwa in zwei unver-
bundene Theile. Kein fremder Blinfluss kommt dazwischen,
es entwickelt sich das Spätere aus dem Frühern, beide
keimen aus der Wurzel griechischen Lebens, beide bilden
eine Gestalt. Aber diese Gestalt trägt ein Janushaupt.
Dort jenes ernste, strenge, mehr eigenthümlich hellenische
ist der Vergangenheit zugewendet, hier dieses weichere,
anmnthige, menschliche blickt weit hinaus in, die Zukunft.
Jenes hat seine Stelle gleichsam am Beginn der Höhe,
wo wir hinaufstiegen, dieses am entgegengesetzten Rande.
Bei jenem hat uns der rasche Schritt der Zeit unwider-
briilglieh von-übergeführt, zu diesem können wir noch lange
lainaulsczhaileix, es begleitet uns durch die 'l'häler und wird
uns wieder sichtbar, wenn der Weg aus den tiefsten
Stellen
aufs
Neue
au fwärls
steigt.