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Dritte
Periode
griech.
der
Kunst.
vereinzelt da, obgleich grade diese Eigenschaft auch in
geringem Nachahmungen erkennbar sein müsste, so dass
wir mit Sicherheit annehmen dürfen, dass diese Art der
reichern Composition Wenig Anklang oder doch wenig
Nachfolge gefunden hat. Da sie übrigens einen Gegen-
stand aus der Geschichte Alexanders enthält, so können
wir wohl vermuthen, dass das Original dieser Mosaik der
Zeit Alexanders selbst oder doch der nächstfolgenden an-
gehört. Dies um so mehr, als uns von den alten Schriftstel-
lern, von Quintilian und von Plinius , gerade diese Periode,
von der Zeit König Philipps bis auf die ersten Nachfolger
Alexanders als die vorzüglicliste derMalerei bezeichnet wird.
Am Schlusse dieses merkwürdigen Zeitraums mag
es uns vergönnt sein, einen Augenblick inne zu halten,
und noch einmal den Blick zurückzuwerfelm. Er umfasst"
alles, was wir als die höchste Blüthe des hellenischen
Geistes betrachten können, ja er steht unübertroffen unter
allen nachfolgenden Zeiten da. Wie die bildenden Künste
erreichten auch alle andern und alle wissenschaftlichen
'l'hätigkeiten ihren Höhepunkt. In diesem kurzen Zeit-
raume von Cimon bis zu Alexanders Tode, von etwa an-
derthalb Jahrhunderten, WO Phidias, Praxiteles, Lysippus,
Zeuxis, lebten, erreichte auch die Dichtkunst ihre höchste
Stufe, das Drama entstand und wurde vollendet. Die
tragischen Gestalten des Aeschylus, Sophokles, Euri-
pides gingen über die attische Bühne, begleitet von einer
wunderbar wirksamen Musik im rhythmischen Tanzschritt.
Aristophanes erschütterte das lachlustige Volk durch seine
tief ernsten und zugleich ausgelassen lustigen Verse.
Menander erfand das feine Spiel der Kömödie, das Vorblld