Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Resultate. 
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wohl begreifen, wie derieine griechische Sinn, der das 
Eigenthiimliche jeder Form und jedes Stoffes wohl zu 
schätzen wusste, auch hier erfreuliche Anregungen fand. 
Schon die Vasengemälde gewähren uns eine Anschauung 
davon, Welchen Werth die Malerei auch in dieser Be- 
schränkung haben konnte. Obgleich einfarbig und also 
der Mittel, Welche das Colorit gewährte, entbehrend, 
obgleich in einer technischen Behandlung , welche die 
feinere Ausführung der 'l'afelge1nälde nicht gestattete, 
obgleich augenscheinlich von Handwerkern gefertigt, de- 
nen die gründlichern Studien und die Beobachtungen der 
Künstler mangelten, sind sie durch die Grazie der Bewe- 
gungen, durch die Lebendigkeit der Darstellung, durch 
das feine Gefühl für den Körperbau und die Formschön- 
heit oft wahrhaft bewundernswürdig und erfreulich, so 
dass wir wohl ermessen können, dass geistig höher ste- 
hende und technisch hochgebildete Künstler in ähnlicher 
Weiselganz Ausgezeichnetes leisten konnten. Bei den 
meisten, selbst den berühmtesten Gemälden mag wohl 
das, was wir als eigentlich malerisch besonders bei der 
Oelmalerei lieben, gefehlt haben; doch mögen auch gegen 
das Ende dieser Epoche selbst in malerischer Beziehung 
ausgezeichnete Compositionen entstanden sein. Ein wun- 
derbar vereinzeltes Beispiel einer solchen ist die erst 
neuerlich in Pompeji (Casa del ltauno oder di Goethe 
183i) aufgefundene Mosaik, in welcher eine Schlacht 
Alexanders wider Darius mit einem solchen Reichthum 
der Ausführung und mit so vollkommener Vertiefung des 
Raumes gegeben ist, dass auch in dieser Beziehung nichts 
zu nßiinschen übrig bleibt. Indessen steht, wie gesagt, 
diese Composition in dieser Rücksicht auch unter den 
zahlreichen Gemälden von llerculanuin und Pompeji völlig
	        
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