Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Dritte 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
und mithin auf die Natur allein, hinwies. Vorzüglich 
ausgebreitet wurde diese Schule durch Pamphilos, Wel- 
cher zuerst gelehrte Ansprüche an die Künstler machte, 
und Arithmetik und Geometrie als Vorstudien erforderte; 
die 
Lehrzeit seiner Schüler bestimmte 
er auf zehn Jahre, 
das Lehrgeld auf ein Talent. Diese Richtung auf akade- 
mische Strenge scheint das Gemeinsame dieser Schule 
zu sein, die sich übrigens in den mannigfaltigstexi Aufe 
gaben bewegte. Von dem Aristides wird gerühmt, 
dass er das Sittliche und die Leidenschaften vorzüglich 
dargestellt habe. Es wird dabei als sehr ausgezeichnet 
ein Bild erwähnt, auf welchem in einer erstürmten Stadt 
eine sterbende Mutter dargestellt war, indem sie ihren 
Säugling von der verwundeten Brust abhält , damit er 
nicht Blut statt der Milch trinke. Man sieht hier in noch 
höherm Maasse jene weinerliche Sentimentalität, wie wir 
sie bei der bleichen, sterbenden Iokaste des Erzgiessers 
Silanion oben bemerkt haben. Daneben beschäftigten sich 
denn andere mit den heitersten und leichtesten Gegen- 
ständen, wie jener Pausias, der uns auch durch die an- 
muthige Sage des Wettkampfs mit seiner Geliebten, der 
Kranzwinderin Glyeera bekannt ist. Er malte wie schon 
diese Anekdote zeigt , Blumenstücke; seine Amoretten 
waren beliebt und ein Opfer , das er dargestellt, "wurde 
wegen der täuschendeil Verkürzung des Stiers noch spät 
bewundert. Bisher waren die Gemälde meist auf 'l'afeln 
mit Wasserfarbe ausgeführt, Pausias zeichnete sich be- 
sonders durch enkaustische Malereien aus, er machte 
auch die Erfindung, die Felder an den Decken der Ge- 
bäude mit Malereien zu verzieren. Wir sehen daher in 
dieser Schule sehr deutlich, dass auch 
ihrer ursprünglichen strengen-n Richtung 
diese Kunst von 
sich immer mehr
	        
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