Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Bildwerke 
a lll 
Parthenon. 
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die Wirkung des Wetters und anderer Ereignisse ihres 
Glanzes beraubt, vielleicht von noch grösserem Werthe. 
Alle diese Werke sind durch Abgüsse und Abbil- 
dungen allgemein bekannt. Zwar bemerken die, welche 
die Originale im brittischen Museum zu betrachten das 
Glück hatten, dass man nicht leicht in dem Maasse, wie 
bei diesen sogenannten Elginmarbles, den Unterschied 
von jeder Nachbildung, selbst vom Gypsabgusse empiin- 
de; indessen auch schon solche schwachen Copien geben 
uns eine Vorstellung von der Hoheit und Reinheit dieser 
Kunstrichtung. Im Gegensatze gegen die frühere Kunst 
ist vor Allem das volle Leben dieser Gestalten zu be- 
wundern. Die Natur ist in ihren freien Aeusserungen be 
obachtet und dargestellt, alle Charaktere sprechen sich 
in der einfachsten Weise, mit der grössteil N aivetät aus, 
alle Bewegungen haben eine ungezwungene Grazie, jedes 
Glied des Körpers entspricht der natürlichen Bestimmung 
und Form. Das Steife, Symmetrische, Herbe des frühem 
Styls ist völlig abgestreift, das grelle Lächeln verschwun- 
den; in allen Gestalten sehen wir naive Zuge, leichte 
Wendungen des Hauptes, rasche Bewegungen des Kör- 
pers. Die Gesichtszüge (wo wir sie beobachten können, 
denn leider sind die Köpfe der bedeutendsten Gestalten 
der Giebelgruppe nicht aufgefunden) sind lebendig und 
schön, wenn auch noch nicht mit grosser Mannigfaltigkeit 
behandelt; bei gleichem Alter und Geschlechte ist wenig 
Verschiedenes, überall derselbe gesunde, heitre, milde 
Ausdruck. Der männliche "Körper zeigt eine kräftige 
Durchführung der Muskeln , aber gleichmässig, ohne 
Uebertreibung und ohne Prunken mit anatomischer Kennt- 
niss; das Hervortreten einzelner Theile, wie etwa der 
breiten , gewölbten Brust im altern Styl, kommt nicht 
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